„Wir verfrühstücken unsere Reserven“
Rubenbauer spricht von einem Risiko. Es kann passieren, dass das Großprojekt Stadthalle mit Gewerbesteuerrückzahlungen zusammenfällt. Dann bleibt nur noch eins: die Stadthalle mit Krediten zu bezahlen. Die aber sind genehmigungspflichtig. „Wir haben es dann nicht mehr in der Hand. Wir verfrühstücken unsere Reserven und schießen alles in ein Projekt.“
Das heißt dann wohl, sagt DU-Stadtrat Wolfgang Gruber, „dass wir hier Geld ausgeben, von dem wir gar nicht wissen, ob wir es haben“. Gruber greift einen Vorschlag von SPD-Fraktionschef Thomas Bauske auf. Wenn in Bayreuth schon Bürgerentscheide über die Zukunft der Rotmainhalle und einen möglichen Neubau der Graserschule anstehen, kann man die Bürger auch fragen, ob sie mit den Planungen für die Rotmainhalle einverstanden sind.
Beate Kuhn (SPD) sagt: "Das ist ein Kamikazeunternehmen."
„Ich bin raus“, sagt SPD-Stadträtin Beate Kuhn. „Was die Befürworter sagen, klingt wie das Pfeifen im Wald.“ Ihre Fraktionskollegin Elisabeth Zagel hatte zuvor darauf hingewiesen, dass noch völlig unklar ist, wie das Parkproblem und die Verkehrsregelung rund um die Stadthalle aussehen sollen. Über die künftigen Betriebskosten der Stadthalle kann die Verwaltung nichts sagen. Und exakte Baukosten, sagt Kuhn, werde es nie geben. „Es wird von Monat zu Monat mehr. Und wir haben für viele wichtige Dinge schon jetzt kein Geld.“ Das Projekt Stadthalle weiter voranzutreiben, dafür hat sie nur ein Wort: „Kamikazeunternehmen.“
Macht sich der Stadtrat lächerlich, wenn er die Notbremse zieht? „Wir machen uns lieber lächerlich und sorgen dafür, dass diese Stadt handlungsfähig bleibt“, sagt die Fraktionsvorsitzende des Jungen Bayreuth, Iris Jahn.
Die Oberbürgermeisterin hält am Umbau fest
Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe will nicht von ihrem Kurs abweichen: Sie will den Umbau und die Sanierung in der großen Lösung. „Die Stadthalle ist ein Projekt, von dem das Leben in der Stadt profitieren wird.“ Und sie wehrt sich gegen die, die „Schreckgespenster an Wand malen“: 2004 habe die Stadt 136 Millionen Euro Schulden gehabt. „Selbst wenn wir jetzt neue Schulden aufnehmen müssen, werden wohl kaum den Stand des Jahres 2004 erreichen.“
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