SPD-Stadträte nehmen Kulturreferent Kern in die Zange Stadthalle: 146.000 Euro für Ersatz-Suche

Von Katharina Wojczenko
Die Ersatzspielstätten-Suche für die Stadthalle (im Bild) hat die Stadt einiges gekostet. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Die Sanierung der Stadthalle hat begonnen. Eine Ersatzspielstätte gibt es nicht - trotz jahrelanger Suche und eines Bürgerentscheids zur Rotmainhalle. Kein Ergebnis also - aber beträchtliche Ausgaben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wie viel genau, das wollten der SPD-Fraktionsvorsitzendem Thomas Bauske und seine Stellvertreterin Elisabeth Zagel wissen. Die Antwort: rund 146.000 Euro alles in allem. Für die ergebnislose Suche nach der Ersatzspielstätte habe die Stadt 109.600 Euro Planungskosten ausgegeben, sagt Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl.

An Externe - was die Arbeitszeit der städtischen Mitarbeiter gekostet haben, rechne er nicht auf. Dazu kommt der Bürgerentscheid. Der habe 35.800 Euro gekostet, sagt Stadtdirektor Ulrich Pfeifer, außerdem kämen 15.240 Euro fürs Personal für den Bürgerentscheid hinzu.

Es liest sich wie eine Abrechnung

Bauskes und Zagels weitere Fragen an die Verwaltung, in dem Fall an den Kulturreferenten, lesen sich nach Abrechnung: Die jahrelange Suche nach einem Ausweichort für die Kulturschaffenden sei lange Zeit "konzeptlos" gewesen. Nun müsste Bayreuth ohne Ersatzspielstätte planen.

Zudem werde behauptet, die vorhandenen Ersatzspielstätten seien "ausreichend" und der Transfer mit Bussen zu Theaterveranstaltungen in anderen Städten "eine gute Alternative", schreiben die beiden. Warum habe man dann so viel Energie in die Suche und Prüfung gesteckt, wollen sie wissen.

Kulturreferent: Der Stadtrat hat es so gewollt

Weil der Stadtrat es so gewollt hat, lautet die Antwort von Kulturreferent Fabian Kern. Von vornherein sei klar gewesen, dass eine Ersatzspielstätte nicht alles leisten könne, was die Stadthalle leistet, kontert er im Stadtrat. Der Stadtrat habe die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob eine solche für große Produktionen und entsprechend viele Zuschauer möglich sei.

Kritik am Bürgerbegehren

Wenn es nun doch keine Ersatzspielstätte brauche - warum hat man dann "die Rotmainhalle in ein Bürgerbegehren laufen lassen" und damit Bürger und Marktkaufleute verärgert? Weil sie sich als tauglich für verschiedene Veranstaltungen erwiesen hatte, sagt Kern.

Und warum hat man "bei dem jetzigen Ergebnis" in den vergangenen beiden Monaten noch die Vieh-Auktionshalle und den Reichshof geprüft? Weil der Stadtrat die Verwaltung dazu beauftragt habe, antwortet Kern.

Bilder