Lärm und Gestank könnten für Unmut sorgen Stadt genehmigt Öko-Hühnermast

Ein Huhn steht am 17.05.2013 auf einem Feld bei Springe (Niedersachsen). Landwirt Rodenberg betreibt einen kleinen Hofladen in Springe-Völksen mit tierischen Produkten fernab jeglicher Massen-Tierhaltung. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu lni: "Biolandwirte in Niedersachsen leiden unter knappen Anbauflächen" vom 12.06.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: red

Günther Seuß will im Kulmbacher Stadtteil Katschenreuth eine Öko-Geflügelmastanlage bauen. Seinen Bauantrag hat er bereits am 17. Dezember 2012 eingereicht. Erst am Donnerstag beschäftigte sich der Stadtrat damit - und stimmte dem Antrag unter Vorbehalt zu.

 
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Denn das Landesamt für Umwelt hatte Nachbesserungen beim Immissionsschutz verlangt. Das Landratsamt Kulmbach hatte dem Antrag zugestimmt, nachdem ein Gutachten zur Luftreinhaltung vorgelegt worden war.

Geplant ist laut Bauantrag ein Aufzuchtstall in einer ehemaligen Maschinenhalle. Darin könnten 4800 Tiere untergebracht werden. In einem 600 Quadratmeter großen Neubau soll ein Endmaststall entstehen für weitere 4800 Tiere. Das ist die Höchstgrenze in der Ökomast pro Gebäude. In der konventionellen Mast ist die Zahl der Tiere um ein Vielfaches höher. Öko-Bauer Seuß, Mitglied im Bioland-Verband, betreibt bereits eine Biogas-Anlage, deren Abwärme er für den Maststall verwenden könnte. Der Grünauslauf für die Hühner soll 1,9 Hektar umfassen.

Die Bioland-Kriterien für Öko-Hühner-Mast sehen vor, dass die Tiere in einer abwechslungsreichen Umgebung aufwachsen: mit Sitzstangen, Sandbädern und Scharrflächen. Die Hühner haben auch Wintergärten mit Frischluft, können Körner picken und ihr Gefieder pflegen. Ihnen wird mehr als doppelt so viel Zeit zum Wachsen gelassen, als in der herkömmlichen Mast.

"Wir sehen keinen Grund, die Genehmigung zu verweigern", stellte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) fest. Lediglich die vom Landesumweltamt geforderten Nachbesserungen müssten erfüllt werden. Die CSU-Stadträte Horst Zahr aus Katschenreuth und Lothar Seyfferth aus Melkendorf enthielten sich der Stimme.

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