Erhalt der Fach- und Förderlehrerausbildung am Geschwister-Scholl-Platz über September 2017 hinaus erst einmal gesichert Staatsinstitute bleiben - vorerst

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Holger Edlich-Wolfshöfer (links), Leiter des Instituts für die Ausbildung von Fachlehrer, und sein Kollege Heribert Engelhardt vom Institut für die Ausbildung von Förderlehrern können in dem Gebäude am Geschwister-Scholl-Platz bleiben. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Zwangsschließung für die beiden Staatsinstitute für die Ausbildung von Fach- und für die Ausbildung von Förderlehrern ist abgewendet: Für die Gebäude am Geschwister-Scholl-Platz, die sich die beiden Institute flächenmäßig mit der Uni Bayreuth teilen, ist jetzt Geld für die dringend notwendige Brandschutz-Sanierung da. Damit ist der Bestand der Institute in Bayreuth erst einmal sicher. Eigentlich.

 
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Die Hängepartie für die Institutsleiter Holger Edlich-Wolfshöfer (Fachlehrer) und Heribert Engelhardt (Förderlehrer) ist vorläufig zu Ende: Am Donnerstag, sagen beide am Dienstag in einem Gespräch mit dem Kurier, sei in einer großen Konferenz am Geschwister-Scholl-Platz die Entscheidung gefallen. Die beinhaltet laut Engelhardt: "Es werden 2,2 Millionen Euro für die Brandschutzsanierung aufgebracht. Der Weiterbetrieb über September 2017 hinaus ist gesichert." Außerdem gilt die Absichtserklärung der Uni Bayreuth, bis Sommer kommenden Jahres aus dem Gebäude auszuziehen. Mit Ausnahme des vergleichsweise neu eingerichteten Medienlabors.

Uni raus, Raumproblem gelöst

Mit dem Auszug der Universität wäre auch ein weiteres Problem gelöst, das vor allem das Fachlehrer-Institut drückt: das Raumproblem. Von den rund 3000 Quadratmetern Gebäudefläche stehen den Fachlehrern aktuell 1500 Quadratmeter zur Verfügung, die Förderlehrer haben eine Fläche von 650 Quadratmetern zur Verfügung. Man komme künftig auf 2000 Quadratmeter für die Fachlehrer, 1000 Quadratmeter für die Förderlehrer, sagt Engelhardt. "Flächenmäßig würde uns das ausreichen", sagt Holger Edlich-Wolfshöfer. "Die Frage ist allerdings, wie es mit der weiteren Sanierung aussieht. Wir haben unter anderem sechs EDV-Räume und vier Werkräume, die saniert werden müssen. Darüber hinaus die komplette Elektrik. Bei beiden Instituten geht es zudem um die Sanierung der Sanitäranlagen und der Gebäudetechnik."

Frage bleibt: "Welches Konzept ist das günstigste?"

Für Edlich-Wolfshöfer ist deshalb erst eine Frage geklärt - die des Brandschutzes. Und ein weiteres Thema noch nicht vom Tisch: "Die Frage bleibt für uns: Welches Konzept ist das günstigste? Wir sehen immer noch den Neubau im Rennen, weil wir hier ein Gebäude haben, das 50 Jahre lang keine großen Investitionen gesehen hat. Bei uns läuft die Prüfung der Neubaupläne. Das liegt in München und wird auf seine Tragfähigkeit hin geprüft." Zudem habe man in den vergangenen Jahren schon mehrfach Anläufe unternommen, den Komplex zu sanieren. Wenn man "eine Wiederauferstehung der Pädagogischen Hochschule hier machen will, dann stehe ich hinter der Sache", sagt er. "Ein bisschen Retusche, ein bisschen Brandschutz reicht nicht. Man müsste dann am Ball bleiben, bis das Haus saniert ist. Denn sonst sind wir keinen Millimeter weiter gekommen", sagt Edlich-Wolfshöfer.

"Man tut, was nötig ist"

Der Pressesprecher des Kultusministeriums, Ludwig Unger, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass es aber genau darum gehe: um eine Brandschutzsanierung. "Man tut, was nötig ist, um das Gebäude die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre nutzen zu können." Und danach? "Dann wird man weiter sehen", sagt Unger.

Förderlehrer-Leiter: Einmalige Chance

Der Leiter des Förderlehrerinstituts jedoch sieht in dem jetzt gesetzten Signal eine wichtige Botschaft: „Es ist die einmalige Möglichkeit, den Standort zu sichern. Und damit dauerhaft ein Kompetenzzentrum für die Ausbildung von Fach- und Förderlehrern in Bayreuth zu installieren“, sagt Engelhardt. Er baue auf den Standort Bayreuth. Nicht zuletzt, weil er aus dem Gespräch aus Aussagen des Staatlichen Bauamts am Donnerstag mitgenommen habe, dass ein Neubau teurer wäre als eine Sanierung der Gebäude am Geschwister-Scholl-Platz. „Das Konzept ist das tragfähigste und das wirtschaftlichste“, sagt Engelhardt.

Frage nach Gesamtkosten bleibt noch offen

Die Frage, was eine Sanierung des Komplexes kosten würde und wie lange sich die Arbeiten hinziehen würden, war am Dienstag nicht zu klären. Bis zum Abend war vom Staatlichen Bauamt Bayreuth keine Stellungnahme zu bekommen.

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