St. Matthäuskirche: Balken werden stabilisiert, Risse verputzt und der Stuckputz ausgebessert St. Matthäuskirche wird saniert

Von Ralf Münch
Die St. Matthäuskirche in Kühlenfels wird saniert. Foto: Ralf Münch Foto: red

Der St. Matthäuskirche muss es an die Substanz gehen. Der Zahn der Zeit hat an ihr genagt und sie ist stark renovierungsbedürftig. Vergangene Woche wurde nun bereits ein Teil des Gerüstes an der Fassade aufgebaut. Und ab Montag geht es dann richtig los.

 
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„Montag kommen die Dachdecker. Die öffnen dann das Dach, damit der Zimmermann Balken stabilisieren und morsche austauschen kann. Das sind die Arbeiten die als erstes gemacht werden müssen“, erklärt Kirchenpflegerin Hildegunde Redel, als sie vor der Kirche steht. Zwar seien schon einmal, irgendwann vor Jahrzehnten Balken ausgetauscht worden, wann aber genau, kann keiner sagen. Allerdings hat das Gebälk dennoch gearbeitet. Und tiefe Risse in den Wänden und der Decke im Chorraum zeugen auch davon. Deswegen hat man zur Vorsicherung an der Decke ein Gitternetz anbringen lassen.

Putz ist schon heruntergefallen

Redel: „Wir hatten Angst, dass Leuten, die unter der Decke sitzen, Putz auf den Kopf fällt.“ An den Wänden ist nämlich schon Putz heruntergefallen. Diese Stellen hat man schließlich notdürftig mit Spanplatten abgedeckt. Schuld daran ist die Feuchtigkeit in den Wänden. Um heraus zu finden, woher diese Feuchtigkeit kommt, wurde auch eine Baugrunduntersuchung durchgeführt. „Es kann sein, dass diese Feuchtigkeit in der gesamten Kirche von dicken Wurzeln der Bäume, die sich unter der Kirche hindurchziehen, kommt. Könnte natürlich auch sein, dass es von früheren Gräbern stammt. Als wegen der Untersuchung direkt an der Kirche Boden abgetragen wurde, fand man auch Skelette. Früher waren direkt an der Kirche Gräber gewesen“, so Redel weiter.

Fassade wird gestrichen

Bis zum 1. Dezember sollen die kompletten Arbeiten an der Kirche abgeschlossen sein – wenn alles gut geht - und nicht wie so oft bei solch alten Gebäuden immer wieder Überraschungen auftauchen. Die Arbeiten beinhalten auch das Streichen der Fassade. Die ist von der Feuchtigkeit fleckig und nicht mehr wirklich schön. Sie wird wieder in ihren Ursprungszustand versetzt. Ebenso, wie sie vor vielen Jahren einmal ausgesehen hat. Und auch am Stuckputz muss gewerkelt werden – die ganzen Farben sind vergilbt, vergraut. Wie damit umgegangen werden soll, ist noch nicht ganz entschieden. „Wir müssen mal schauen. Wir hatten bereits einen Handwerker da. Er hatte mit einem Dampfstrahler den Putz abgestrahlt“, so Redel. Und tatsächlich sind gewaltige Unterschiede an der Wand zu sehen. Es könnte aber auch sein, dass neu gestrichen wird - eine Entscheidung steht noch aus.  

Kosten sind gestiegen

Ursprünglich sind für die gesamte Kirchenrenovierung 400.000 Euro veranschlagt worden. Das hat sich in der Zwischenzeit allerdings geändert. Jetzt sind es laut der neuesten Kostenberechnung 424.000 Euro, die Eigenleistung, die die Kirchengemeinde tragen muss, sind auf 130.000 Euro beziffert. Und da fehlt dann doch noch einiges, „wir sind da schon gewaltig auf Spenden angewiesen. Und dazu veranstalten wir am 17. September eine Kollekte am Kirchweihsonntag in Kühlenfels.“

Dachboden entrümpeln

Und was auch noch getan werden muss: Der Dachboden muss entrümpelt werden. Auch da ist man auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Im Laufe von Hunderten Jahren sammelt sich auf einem Dachboden dann doch einiges an. „Wir haben vor etwa vier Jahren angefangen, den Dachboden zu entrümpeln. Aber es ist unglaublich was da alles noch oben ist. Das wäre schön, wenn sich möglichst viele Leute zum Helfen melden würden“, sagt Redel.

Am kommenden Samstag ist in Kühlenfels der vorerst letzte Gottesdienst, es wird dort eine Hochzeit abgehalten. Dann werden die Kirchtüren bis Dezember geschlossen, wenn alles gut läuft.