SpVgg kassiert 2:2 in der Nachspielzeit

Von Dirk Meier
Gesprächsbedarf: SpVgg-Kapitän Kristian Böhnlein und Trainer Josef Albersinger diskutieren den späten Ausgleichstreffer. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Die SpVgg Bayreuth ist für ihren couragierten Auftritt im ersten Abstiegsrelegationsspiel der Regionalliga Bayern nur spärlich entlohnt worden. Die Altstädter sahen beim TSV Aubstadt schon wie der sichere Sieger aus, da kassierten sie in der Nachspielzeit noch den 2:2 (1:1)-Ausgleich. Dennoch reicht den Bayreuthern am Montag (18.30 Uhr) im Rückspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion ein 0:0 oder ein 1:1, um vielleicht schon den Klassenerhalt zu feiern.

 
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Der späte Gegentreffer vor 1600 Zuschauern in Aubstadt war aber nicht der einzige fade Beigeschmack dieser Partie, denn nach dem Schlusspfiff kam es noch zu Tumulten im Block der Bayreuther Anhänger. Fans der Gelb-Schwarzen versuchten, den Platz zu stürmen. Die Polizei musste einschreiten, um eine Eskalation zu verhindern.

Einzig Johannes Golla fehlte bei der Altstadt. Max Schebak und Patrick Kirsten mussten beim TSV passen. Die Hausherren, bekannt für ihre Heimstärke und ihr körperbetontes Spiel, begannen aggressiv, schlugen ein hohes Tempo an. Den Lohn dafür fuhren die Grabfelder in Minute zwölf ein. Den von Johannes Feser getretenen Eckball von der linken Seite köpfte Julius Benkenstein unbedrängt zum 1:0 ein.

Dieser Treffer aber wirkte wie ein Weckruf für die Altstadt, die nun mehr Engagement zeigte. Vor allem im Zweikampfverhalten hatten die Gäste nun klar Oberwasser. Und die Dominanz wurde auch belohnt: Ivan Knezevic leitete das 1:1 ein. Er hatte den Ball aus dem Mittelfeld erhalten, ließ zwei Mann aussteigen und spielte Patrick Hobsch in den Lauf, der flach einschießen konnte (20.). Mehr Ertrag aber gab es in der danach ausgeglichenen ersten Hälfte nicht mehr für die Gelb-Schwarzen.

Knezevic mit dem Kopf zum 2:1

Nach dem Seitenwechsel wurden die Bayreuther immer dominanter. Das 2:1 war die logische Folge. Patrick Weimar servierte einen Freistoß ins Zentrum, und am langen Pfosten kam Knezevic ungehindert zum Kopfball (61.). Damit schien das Hinspiel in der Regionalliga-Relegation entschieden. Zwar versuchte Aubstadt mit viel Einsatz und Kampfeswillen das Blatt noch zu wenden, doch durch die Offensivtaktik der Platzherren ergaben sich nun Räume zum Kontern für die Altstadt.

Aubstadt hatte durch Martin Thomann aus 16 Metern eine gute Schussmöglichkeit, er traf aber nur das Außennetz (64.). Dann ein Freistoß von Knezevic von links, der an Freund und Feind, aber auch ganz knapp am Pfosten vorbeiging (65.). Nach einem Chipball über die Abwehr hatte Knezevic freie Bahn, scheiterte aber an Tormann Christian Mack (70.). Und nochmals hätte der Schütze des 2:1 den dritten Treffer für den Regionalligisten erzielen können, als er über halblinks kam, aber den Ball links neben den Pfosten setzte (73.).

Aubstadt reagierte, brachte mit Julian Grell eine zweite Spitze und drängte vehement auf den Ausgleich. Mike Dellinger traf aus 14 Metern ins Bayreuther Tor, allerdings stand er deutlich im Abseits (76.). Kevin Coleman hatte als Joker kurz vor dem Ende eine vielversprechende Chance, jedoch zielte er völlig frei aus 14 Metern am Kasten vorbei (88.).

In der Nachspielzeit wurde es noch einmal spannend. Aubstadts Christoph Schmidt stand völlig frei, aber Thore Dengler klärte für seinen bereits geschlagenen Torhüter Jonas Hempfling kurz vor der Linie. Den folgenden Eckball führte der TSV schnell aus, Dellinger verlängerte mit dem Kopf ins Zentrum, und da stand Julian Grell, der aus sechs Metern zum 2:2 einköpfen konnte (90.+4). Dieser Schockmoment für die Gelb-Schwarzen war die letzte Aktion im Spiel, es erfolgte der Abpfiff von Zweitliga-Schiedsrichter Florian Badstübner.

TSV Aubstadt: Mack – Bauer, Trunk (82. Grell), Benkenstein, Grader, Feser, Noack (65. Kleinhenz), Dellinger, M. Thomann, S. Behr, Leicht (66. Schmidt).

SpVgg Bayreuth: Hempfling – Michaelis, Dengler, Kolbeck, Weber, Schmitt, Weimar, Wolf, Böhnlein, Hobsch (73. Makarenko), Knezevic (87. Coleman).

SR: Badstübner (TSV Windsbach); Zuschauer: 1600.

Tore: 1:0 Benkenstein (12.), 1:1 Hobsch (20.), 1:2 Knezevic (62.), 2:2 Grell (90.+4).

Gelbe Karten: Noack, Behr / Ulbricht.

Trainerstimmen

Joe Albersinger (SpVgg Bayreuth): „Wir sahen schon wie der Gewinner in diesem Spiel aus, haben aber vergessen, den Sack zuzumachen. Denn wir hatten beim Stand von 2:1 drei sehr gute Konterchancen zum 3:1, die wir nicht genutzt haben. Wir wollten ein gutes Ergebnis erzielen, ein 2:1 wäre in Ordnung gewesen. Nun müssen wir es im Rückspiel klar machen.“

Josef Francic (Trainer TSV Aubstadt): „Das Unentschieden ist natürlich glücklich für uns. Aber wir haben am Ende mit zwei Spitzen gespielt, haben viel riskiert. Die SpVgg Bayreuth hatte die bessere Spielanlage, das erkennen wir an. Aber den zweiten Gegentreffer haben wir zu einfach kassiert. Nun ist im Rückspiel noch alles für uns drin.“

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