SpVgg gegen torhungrigen Club gefordert

Von Herbert Steininger
Einer für alle, alle für einen: Nach dem Sieg gegen die Löwen hatten die Altstädter allen Grund zum Feiern. Und in Sachen Klassenerhalt geht es nur gemeinsam. Foto: Peter Kolb Foto: red

Vor dem Halbfinale des bayerischen Verbandspokals am Dienstag um 17.45 Uhr gegen den Ligarivalen TSV 1860 Rosenheim steht der SpVgg Bayreuth (16.) am Samstag um 14 Uhr im Hans-Walter-Wild-Stadion in der Regionalliga Bayern ein schwerer Brocken ins Haus: Mit der U 21 des 1. FC Nürnberg stellt sich der Tabellendritte vor.Trainer setzt auf kompakte Dreier-Abwehrkette

 
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Den kleinen Club sieht der Altstädter Trainer Christian Stadler sogar auf Augenhöhe mit dem TSV 1860 München. „Da kommt eine extrem spielstarke, offensivstarke Mannschaft auf uns zu“, sagt der 44-Jährige. Mit bereits 66 erzielten Treffern – zwei mehr als der Ligaprimus aus der Landeshauptstadt – verfügt das Team von Coach Rainer Geyer über die beste Offensivreihe der Liga.

Der 1,69 m kleine Manuel Feil ragt mit 13 Toren heraus. Beim jüngsten 2:0 im intensiv geführten Verfolgerduell gegen den FC Ingolstadt 04 II sorgte der 23-Jährige in der 75. Minute für die Führung, ehe Philipp Harlass in der Nachspielzeit den Deckel drauf machte. Der 19-jährige Kulmbacher Erik Engelhardt (10), der auf dem Sprung in den Zweitliga-Kader steht, Philipp Hercher (9) und der von der SpVgg Bayern Hof gekommene Münchberger Maximilian Krauß (8) komplettieren den Angriff der Mittelfranken.

Das ficht aber den Altstädter Übungsleiter nicht an: „Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften punkten können. Diese Tugenden müssen wir wieder abrufen.“ Im Hinspiel gelang das allerdings nicht so ganz: 2:3 unterlagen die Altstädter am Valznerweiher, gingen nach dem 2:3 durch Tobias Ulbricht (76.) zu spät ins Risiko und vergaben in der Schlussviertelstunde die Chance zum Ausgleich.

Stadler setzt darauf, dass die Abwehr-Dreierkette ähnlich kompakt agiert wie gegen die Löwen: „Wir müssen wieder sicher stehen und nach vorne unser Potenzial abrufen. Ich hoffe, dass uns die Zuschauer auch diesmal wieder unterstützen. Das gibt den Spielern unheimlich viel Kraft, das hat man in den Schlussminuten gegen 1860 gesehen.“ In denen sorgte Patrick Hobsch mit seinem Kopfball zum 2:1 für die Entscheidung. Hatte der Sieg Nachwirkungen? „Wir haben nicht großartig gefeiert“, sagt der Trainer. „Pokal ist die Kür, Liga ist die Pflicht. Und wichtig ist, dass wir uns wieder umstellen auf den Pflichtbetrieb. Natürlich wollen wir den Schwung und das positive Gefühl mitnehmen.“

Ob das freilich reicht, um gegen die spielstarke Zweitliga-Reserve zu bestehen? Schließlich werden die Strapazen nicht kleiner, und sie haben sich durch das Weiterkommen im Pokalwettbewerb noch vergrößert. „Ich gehe nicht mit der vollen Euphorie rein, sondern sehe schon die Belastung der Spieler. Wir müssen im April die Punkte für den Ligaverbleib holen und eigentlich in jedem Spiel punkten“, ist dem Coach bewusst, appelliert aber an den Willen seiner Spieler: „Die Mannschaft muss bis an die Schmerzgrenze gehen, die Regeneration wird eine große Herausforderung. Dazu kommt, dass im unteren Bereich im Moment alle Mannschaften punkten. Das wird noch richtig schwer.“

Von den Pokalhelden des Ostermontags sind heute fast alle wieder an Bord. Nur der mit 33 Jahren älteste Akteur im Team, Tobias Ulbricht, ist wegen einer Rippenprellung zum Zuschauen verurteilt.