Kerstin Haack wagt mit dem eigenen Fotostudio den Sprung in die Selbstständigkeit Sprung in die Selbstständigkeit

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Die Schnabelwaider Fotografin Kerstin Haack macht sich mit einem eigenen Studio selbstständig. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Ich will mir Zeit für die Kunden nehmen, sie nicht einfach abfertigen wie in einem Laden“, sagt Kerstin Haack. Die 27-jährige Schnabelwaiderin hat eine Ausbildung zur Fotografin gemacht, war die beste Gesellin Oberfrankens und bayernweit auf dem zweiten Platz. Im August 2016 hat sie ihren Meister gemacht. Nun wagt sie den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnet ihr eigenes Fotostudio.

 
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Kerstin Haack sprüht noch immer vor Begeisterung. Schon vor vier Jahren, als sie Kammersiegerin wurde und ihr das Stipendium zum Meister in Berlin winkte, hatte sie von ihrer Leidenschaft für die Fotografie erzählt.

Erst Industriekauffrau

Eigentlich hatte sie erst eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht, aber das war ihr zu langweilig. Dann hat sie in einem Bayreuther Fotostudio gearbeitet, die Porträtfotografie war ihres. Sie hatte außerdem ein Nebengewerbe angemeldet und Hochzeiten fotografiert. Einen Teil des Meisters hat sie in einem Abendlehrgang in Bayreuth gemacht. „Das war ganz schön hart neben der Arbeit“, sagt Haack. Da hat sie ihren technischen Fachwirt, den alle Meister machen müssen, absolviert. Es ging um die Beurteilung von Wettbewerbsfähigkeit, um die Vorbereitung, Durchführung und Bewertung von Gründungs- und Übernahmeaktivitäten, um die Entwicklung von Unternehmensführungsstrategien und die Buchhaltung in einem Handwerksbetrieb.

Kontakt mit einer Designerin

Den praktischen und theoretischen fotografischen Teil hat sie dann in Berlin gemacht. „Das war cool“, sagt sie. Begeistert erzählt sie von ihrer Meisterprüfung, die sie im Bereich Fashion gemacht hat, zeigt die Bilder. Sie hatte Kontakt mit einer Designerin und hat in einer alten Garage Modeaufnahmen gemacht. In Farbe und mit Ganzkörper, um das Model zu zeigen. Und Porträtaufnahmen in Schwarz-Weiß als Charakterbild. „So kam der Kontrast zwischen alt durch die Garage und neu durch die Mode genial heraus“, erklärt Hack. Bestanden hat sie die Meisterprüfung schließlich mit 1,2.

Website erstellt

Ende vergangenen Jahres hat sie ein großes Fotounternehmen als Marketingfotografin abgeworben. „Aber das war dann doch nicht meins“, sagt die 27-Jährige, „ich war ständig nur unterwegs, hatte keinen direkten Kontakt zu den Kunden.“ Im Dezember hat sich dann der Wunsch, sich selbstständig zu machen, bei ihr verfestigt. Haack hat bei dem Unternehmen wieder gekündigt und das eigene Fotostudio in Angriff genommen. „Ich wollte eigene Entscheidungen treffen, freier, moderner sein“, sagt sie. Die Örtlichkeiten waren vorhanden, im Keller ihres Elternhauses in Schnabelwaid hat sie das Studio nun eingerichtet, eine Website erstellt, Werbung gemacht, Lieferanten verglichen. Sie hat das Neben- in ein Hauptgewerbe umgemeldet, die nötigen Versicherungen abgeschlossen, bei der Arbeitsagentur einen Gründungszuschuss beantragt. „Dafür musste ich einen Businessplan schreiben“, sagt Haack. Finanziert hat sie bislang alles aus Erspartem.

Besprechungen mit den Kunden

Haack will alles anbieten, ob Termine oder Shootings im Studio. Von Erotik, Babys, Porträt, Indoor bis Outdoor, an allen Orten. Was der Kunde eben möchte, ganz individuell. Vor dem Shooting gibt es ausführliche Besprechungen mit den Kunden, Bildbeispiele werden angeschaut. „Der Kunde soll sich wohlfühlen“, ist ihr Anliegen. Auch Aufträge hat sie schon, in der Region, aber auch in Würzburg, ist für die Sommeruni in Bayreuth engagiert. Wenn es mal richtig läuft, kann sich Haack auch vorstellen, in ein größeres Studio zu wechseln, einen Auszubildenden oder Praktikanten einzustellen.

Ein rundes Logo

Und wie ist sie auf den Namen ihres Studios – Photosphäre – gekommen? Haack lacht. „Ich bin irgendwann mal auf die Sonne gekommen, weil ich einfach ein sonniger Mensch bin.“ Photosphäre ist ein Teil der Sonne und heißt „Lichtkugel“. Darum ist ihr Logo auch rund.

Info: Die Eröffnung des Fotostudios Photosphäre ist am Sonntag, 18. März, von 13 bis 18 Uhr in der Siedlungsstraße 14 in Schnabelwaid. Weitere Infos unter www.photosphaere-photography.com.

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