Sportpark: Bürgermeister schweigt

Eigentlich sind es gute Nachrichten für Weidenberg: Nach zweijähriger Suche ist die Gemeinde eines ihrer größten Schuldenobjekte los. Jährlich bescherte der Freizeit- und Sportpark dem Markt ein sattes Minus von nahezu 60.000 Euro. Doch wer ab Januar die Geschäfte im Sportpark übernehmen wird, darüber will die Gemeinde nicht reden. „Wir haben mit dem Käufer Stillschweigen vereinbart“, sagte Wittauer dem Kurier am Rande der Bürgerversammlung am Dienstag. Entlocken lässt er nur: Es ist ein Geschäftsmann aus dem bayerischen Raum.

Aber: Darf der Rathaus-Chef über die Details der verkauften Gemeindeimmobilie schweigen? „Nein“, sagt Michael Benz, Pressesprecher beim Landratsamt Bayreuth. „Wenn der Vertrag beschlossen ist, muss die Gemeinde ihre Bürger darüber informieren.“ Genannt werden muss auch der Kaufpreis – und zwar noch vor der nächsten Haushaltssitzung. Benz verweist auf Artikel 52, Absatz 3, der Bayerischen Gemeindeordnung. Danach sind die in nicht öffentlicher Sitzung gefassten Beschlüsse der Öffentlichkeit bekannt zu geben, sobald die Gründe für die Geheimhaltung wegfallen.

Auch Gemeinderäte schweigen

Mehrmals bat der Kurier Wittauer im Laufe des Freitags um eine Stellungnahme. Doch bis zum Abend erhielt unsere Zeitung keine Antwort, weder per E-Mail noch telefonisch. In Schweigen hüllen sich auch die Gemeinderäte. „Wir dürfen nur sagen, dass der Sportpark ab 1. Januar einen neuen Betreiber hat.“

Kommunikationsunternehmer Erwin Gietl aus Eckental, der lange Zeit mit der Gemeinde in Verhandlungen stand und im August vom Vertrag zurückgetreten war, wusste selbst nichts vom Verkauf. „Ich freue mich aber für die Gemeinde“, sagte er. Kurier-Recherchen zufolge kommt der neue Sportpark-Chef ebenfalls aus dem Nürnberger Raum. Er soll selbst eine Fitnessimmobilie besitzen, ähnlich so groß wie in Weidenberg. Und es soll sich nicht um eine Kette handeln.

Foto: Gemeinde Weidenberg