Wer neben eine Sportanlage zieht, weiß was er tut, müsste man meinen. Gerade, wenn sie seit Jahrzehnten dort steht, wie es bei den Fußballern in der Saas oder den Bogenschützen in Oberkonnersreuth der Fall ist.
In Bayreuth gibt es Ärger zwischen Anwohnern und Sportvereinen. Eine Minderheit beschwert sich, die Mehrheit leidet. Das ist unfair und scheinheilig.
Wer neben eine Sportanlage zieht, weiß was er tut, müsste man meinen. Gerade, wenn sie seit Jahrzehnten dort steht, wie es bei den Fußballern in der Saas oder den Bogenschützen in Oberkonnersreuth der Fall ist.
Sie alle haben Ärger mit Anwohnern, die sich gestört fühlen, sich bei der Stadt beschweren, vor Gericht ziehen. Da versucht eine Minderheit, die dazukommt, einer Mehrheit ihren Lebensstil aufzuzwingen.
Es stimmt, dass Musikanlagen heutzutage deutlich mehr Wumms haben als vor Jahren, als die Sportanlagen errichtet wurden. Wenn gefeiert wird, kann es lauter werden.
Die Menschen werden immer gehfauler, die Eltern immer besorgter, chauffieren ihre Kinder paradoxerweise zum Sport. Das bringt mehr Verkehr und zugeparkte Straßenränder.
Es geht aber nicht nur um diese Ausnahmen wie Spiele, Turniere oder Feste, sondern um den ganz normalen Vereinsbetrieb, wie die Debatte im Stadtrat um das Baugebiet im Kreuz zeigt. Da verhandeln Stadt, Investor und Bayreuther Turnerschaft (BTS) vorsichtshalber wegen möglicher Beschwerden gegen – Inlineskater.
Wer schon mal von einem überholt wurde, weiß: Die fahren erschreckend lautlos. So wie die Bogenschützen ein Plopp verursachen – und trotzdem wird demnächst am Verwaltungsgericht über ihren Übungsplatz verhandelt.
Das Thema ist ein deutschlandweiter Dauerbrenner. Für die Sportvereine wird es immer enger. Sie sollen aufrüsten, auf eigene Kosten Lärmschutzwände bauen, liefern sich jahrelange Briefwechsel, Termine, Gespräche – und bitte nebenbei etwas für Volksgesundheit und Flüchtlingsarbeit tun.
In Gröbenzell hat das Gericht kürzlich den Bogenschützen das Training verboten. In Hamburg-Ottensen droht eine einzige Beschwerde den Verein FC Teutonia 05 mit 38 Mannschaften zu zerstören - weil die nun eingeschränkten Trainingszeiten nicht mehr reichen.
Bayreuth ist nicht die Wüste Gobi, kein strukturschwacher, sterbender Raum, sondern eine lebendige Stadt. Noch. Weil darin Menschen leben, die laut lachen, die Kinder bekommen (die auch mal schreien, was ja auch immer unerwünschter wird, vielleicht eines Tages Sport machen wollen), sich unterhalten, feiern. Deshalb bin ich hier.
Wer in eine Ecke zieht, wo das Stadtleben lebendig ist, und sich darüber beschwert, ist undemokratisch. Was bei Kinderlärm schon gilt, sollte auch für Sportler gelten. Hier muss der Gesetzgeber nachbessern.