Wo es wegen Anwohnern hakt
Die Inlineskater: "Wir hatten noch nie Probleme", sagt BTS-Vorsitzender Reinhard Schatke dem Kurier. "Je näher die Bebauung heranrückt, desto schwieriger wird es aber für uns."
Oder wie Stadtrat Müller sagt: Der Investor sei nicht das Problem, sondern die künftigen Eigentümer. "Da braucht sich dann nur einer bei Polizei und Umweltamt beschweren." Deshalb hat es im jetzigen Planungsverfahren schon einige Gespräche mit dem Verein gegeben, um den Geräuschpegel zu senken.
Laut Schatke ging es dabei ausgerechnet um die Inliner. "Wir sind praktisch geräuschlos", sagt Abteilungsleiterin Elke Hertrich. "Wir haben beim Training weder laute Kommandos noch Musik." Nur bei den Veranstaltungen werde es lauter, in der Regel gibt es davon zwei im Jahr, sagt Schatke.
Startschuss ohne Pistole?
"Die Zuschauer sitzen auf der Tribüne und feuern an - allerdings Richtung Süden, wo der Friedhof ist." Eine Idee: Um den Schall zu reduzieren, sollten die Inliner auf den Startschuss mit der Pistole verzichten. "Der ist aber vorgeschrieben", sagt Schatke.
Ein weiterer Vorschlag sei gewesen, der Verein solle eine Schallschutzwand bauen. "Dafür hätten wir unsere Tribüne versetzen müssen", sagt Hertrich. Doch die wurde erst vor wenigen Jahren für 21.000 Euro gebaut.
"Die Stadt bemüht sich sehr", sagt Schatke. "Aber wir befürchten, dass wir Einschränkungen für die Durchführung unserer Events bekommen." Sie sind nicht die einzigen Sportler, die sich Sorgen wegen der Nachbarn machen.
Die Fußballer: Der BSC Saas hat vor kurzem Post vom Umweltamt bekommen, dass sich die Anwohnerbeschwerden mehren, bestätigt der Vorsitzende Klaus Günther. Darin die Bitte, etwas gegen den Lärm zu tun. "Wir haben seit 75 Jahren einen Fußballplatz, aber mit dem Neubaugebiet ging es los."
Lautsprecher gedreht
Der Verein habe gehandelt. "Wir haben die Lautsprecher anders aufgestellt, sind während eines Spiels die Siedlung abgelaufen, um uns einen Eindruck zu verschaffen", sagt Günther. Und: "Natürlich hört man das, aber das weiß ich doch, wenn ich in Nähe eines Fußballplatzes ziehe."
Demnächst will er Vertreter von Umwelt- und Ordnungsamt einladen. "Uns wurde erklärt, dass weitere Schritte erfolgen werden, wenn es Anzeigen gibt."
Die Bogenschützen: Sorgen macht sich BTS-Vorsitzender Schatke wegen seiner Bogenschützen. Die üben seit 30 Jahren auf einer Wiese in der Hohlmühle. Von April bis Ende September. Zwei bis drei Mal im Jahr gebe es eine größere Veranstaltung, alle vier Jahre eine Bezirksmeisterschaft.
Seit etwa zwei Jahren gibt es Ärger mit einem Zugezogenen, dem die Bogenschützen zu laut sind. "Er hat die Stadt Bayreuth verklagt, weil sie damals die Baugenehmigung für die Hütte erteilt hat", sagt Schatke.
Nachbar verklagt Stadt
Der Verein habe auf eigene Kosten ein Schallschutzgutachten erstellen lassen. Demnach sei selbst bei Veranstaltungen der Lärmschutz gewährleistet.
Trotzdem werde die Klage Mitte Oktober am Verwaltungsgericht verhandelt. Schatke fürchtet, dass sie Erfolg hat.