Wechsel in den pharmazeutischen Bereich
Nach ihrer ausgezeichneten Masterarbeit wollte Cordula Weiß ins englischsprachige Ausland. In Irland forscht sie nun in der pharmazeutischen Biotechnologie am Waterford Institute of Technology. Waterford mit seinen 40 000 Einwohnern liegt zwischen Dublin und Cork. „Für irische Verhältnisse ist das eine große Stadt“, sagt Cordula Weiß.
Mit Bauchemie hat ihre Forschung jetzt nichts mehr zu tun. Sie befasst sich in ihrer Doktorarbeit mit Inhalatoren, wie sie Menschen mit Lungenkrankheiten benutzen. Genauer gesagt mit dem, was in die Inhalatoren hinein kommt. Die 28-Jährige optimiert die Eigenschaften des Pulvers, das zerstäubt wird und in die Lunge gelangt. Denn das zerstäubte Pulver soll nicht einfach irgendwie in die Lunge gelangen, sondern genau so, dass die Medikamente optimal wirken.
Kollegen aus aller Welt
Erst Bauchemie, jetzt Pharmazie – was kommt als nächstes? „Ich würde am liebsten in der Pharmazie bleiben“, sagt Weiß. Und auch am liebsten im Ausland, obwohl die pharmazeutischen Arbeitsplätze in Deutschland angeblich zu den besten der Welt zählen. Aber in Irland sei das Leben und die Arbeit „irgendwie entspannter“.
Und das, obwohl auch in Waterford internationale Spitzenforschung betrieben werde. Die Hälfte der Leute in ihrer Forschungsgruppe seien Iren, erzählt Cordula Weiß. Die anderen kommen aus Indien, Nepal, China, Malaysia, USA, Pakistan, aus der Türkei und aus Brasilien – und eben aus Weidenberg.
„Das Arbeitsklima ist sehr angenehm“, sagt Cordula Weiß. „In Irland ist alles etwas lockerer als in Deutschland.“ Sie fühlt sich wohl in Irland. Abgesehen von der Sonne, die man dort nur Mai bis Juli ab und zu zu sehen bekomme. Die fehlt ihr aber nicht so sehr wie das deutsche Brot und die Cocktails, die man hier in den Bars bekommt. „Das vermisse ich schon“, sagt sie und lacht. Es scheint, als könne sie das verschmerzen.