Bereits bei Auslieferung hätte das Sanitätshaus die Mindestanforderungen an den Rollstuhl erkennen können. Doch all das ließ die Krankenkasse kalt. Daraufhin erhob der Schwerbehinderte im März 2018 gegen die DAK eine Untätigkeitsklage wegen Versorgung mit geeignetem Hilfsmittel. Diese liegt beim Sozialgericht Bayreuth, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
„Von der DAK im Stich gelassen“
Der Versicherte fühlt sich von der DAK im Stich gelassen. Er wirft ihr vor, sich nicht entsprechend um einen Ersatz zu kümmern. Der mangelhafte Rollstuhl gehöre der DAK, sie müsste das Sanitätshaus in Regress nehmen. „Doch nichts ist geschehen“, klagte der Kranke.
Er bezeichnete den gelieferten Rollstuhl als „Schrott“, der nun bei ihm herumstehe und nicht einmal abgeholt werde. Arndt glaubt, dass ihn die DAK zermürben will, „die warten, bis ich gestorben bin“. Die Krankenkasse habe vollständig versagt.
Arndt kann ohne einsatzfähigen Rollstuhl das Haus nicht verlassen, kann seine Hausärztin nicht besuchen und ist ohne jegliche sozialen Kontakte. Aus Verzweiflung wandte er sich an unsere Zeitung.
Kompliziert und kostenintensiv
DAK-Pressesprecher Daniel Caroppo mit Sitz in Stuttgart sagte auf Anfrage, es handle sich hier um eine sehr komplizierte und kostenintensive Versorgung. Der Versicherte stelle „sehr hohe Erwartungen“ an die Versorgung, die zum Teil nicht in das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung fielen, wie der Wunsch, dass der Rollstuhl leicht genug sein sollte, um in ein Auto verladen werden zu können.
Der keinesfalls übliche sehr lange Versorgungszeitraum sei das Ergebnis vieler kleiner Verzögerungen, die alle Beteiligten zu verantworten hätten: Sanitätshaus, Krankenkasse und Versicherter.
Bei der DAK sei es zu Verzögerungen ab Februar 2018 gekommen, hier sei der Vorgang vier Wochen lang unbearbeitet geblieben. „Für diese Verzögerung möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen“, sagte Caroppo. Die neuen Kostenvoranschläge sowie eine Interimsversorgung seien bereits angemahnt.
Wann ein brauchbarer Rollstuhl geliefert wird, blieb offen.