Sperre kostet ASC Bindlach den Sieg

Eindrucksvolle Techniken zeigte Kevin Adler (in rot). Dies war nicht die einzige Szene, in der er seinen Untergriesbacher Manuel Lenz in hohem Bogen auf die Matte warf. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Nur die halbe Ausbeute erzielte der ASC Bindlach bei seinem Doppeleinsatz in der Bayerischen Oberliga. Nach dem mühelosen 27:7-Heimsieg gegen den schwach aufgestellten SV Untergriesbach folgte beim SV Johannis Nürnberg II mit 14:19 die zweite Niederlage der Saison.

 
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„Mit Pedro Mejias hätten wir auch in Nürnberg gewonnen“, ärgerte sich ASC-Trainer Matthias Fornoff. Wie berichtet, ist der Venezolaner derzeit gesperrt, weil sein Landesverband dem Weltverband noch Abgaben schuldet. „Pedro hätte seinen Gegner ganz klar ausgepunktet. Das hätte vier Punkte mehr für uns bedeutet und vier weniger für die Nürnberger.“

So lagen die Bindlacher ständig im Rückstand. Nikolas Geldner rutschte in die Klasse bis 61 kg auf und musste im klassischen Stil gegen Maximilian Gerlach nach gutem Beginn durch einen Kopfhüftschwung auf die Schultern. In der 130-kg-Klasse traf Andre Schmidt auf den erfahrenen Philipp Vanek, der den physisch starken Bindlacher permanent zu beschäftigen wusste. In einem sehr aktiven Kampf von beiden wurde Schmidt dann noch von Kampfrichter Mustafa Durak wegen Passivität mit einer Verwarnung bestraft, sehr zur Verwunderung von Fornoff. Am Ende war der Sieg des Nürnbergers mit 3:0 Punkten aber verdient.

Doch nicht nur in diesem Duell haderte der ASC-Trainer mit dem Kampfrichter. In der 71-kg-Klasse zog sich Kevin Adler bei einer groben Unsportlichkeit des Moldawiers Alexandru Biciu eine Platzwunde am Auge zu – doch ermahnt wurde der Bindlacher. Fornoff behält sich aufgrund der Videoaufzeichnung in diesem Fall rechtliche Schritte gegen den Nürnberger vor.

Der Bindlacher Freistil-Spezialist Bastian Hoffmann (66 kg) lieferte wie in allen bisherigen Kämpfen vier Punkte für sein Team. Mit schnellen Beinangriffen und Achselwürfen ließ er seinem Gegner keinerlei Angriffsfläche. In der 86-kg-Klasse standen sich mit Patrick Adler und Christoph Pscherer zwei Freistil-Spezialisten im griechisch-römischen Stil gegenüber. Schon nach wenigen Sekunden legte der Nürnberger mit einer Kopfschleuder eine Führung vor, die er bis zum Ende verteidigte. P. Adler war über die gesamten sechs Minuten aktiv, doch es wurden keine Passivitäten geahndet.

Sascha Büchner (80 kg, Freistil) gelang ein 4:0-Punktesieg über Alexander Michael, während Vlad Boeriu (98 kg, Freistil) mit 0:3 Mannschaftspunkten gegen Felix Polianidis unterlag, der zu den stärksten Kämpfern dieser Gewichtsklasse in der Liga gehört. In den letzten beiden Kämpfen konnten somit Philipp Adler und Marcel Fornoff, die ihre Gegner klar dominierten, mit sicheren Punktsiegen nur noch um jeweils drei Punkte verkürzen.

Bastian Hoffmann und Kevin Adler zeigen imposante Techniken

Zum Kantersieg gegen Untergriesbach hatten zuvor Nikolas Geldner (57 kg), André Schmidt, Bastian Hofmann, Patrick Adler, Marcel Fornoff und Kevin Adler jeweils vier Punkte beigesteuert. Vlad Boeriu holte gegen Christoph Bauer mit 11:1 technischen Punkten drei Zähler. Vor allem Bastian Hoffmann und Kevin Adler zeigten imposante Techniken und hohe Wurfamplituden und ließen ihren Gegnern nicht den Hauch einer Chance.

Einen Spitzenkampf bot in der 80-kg-Klasse Sascha Büchner gegen den Bulgaren Nikolay Kurtev, der im Vorjahr noch für Burghausen in der Bundesliga aktiv war. Bis zur fünften Minute konnte Büchner die schnellen Beinangriffe des Favoriten neutralisieren. Dann reichte jedoch schon eine kleine Unaufmerksamkeit des Bindlachers für die Führung von Kurtev, der schließlich mit 3:1 gewann.

Zum Abschluss in der 75-kg-Klasse (griechisch–römisch) lieferte sich Philipp Adler mit Witalis Lasovski einen spannenden Standkampf auf hohem Niveau. Dann konnte Lasovski den Bindlacher allerdings nach einer angeordneten Bodenlage mit einem exzellenten Heber überraschen, und diese verteidigte er bis zum Ende.

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