Spektakulärer Medi-Endspurt kommt zu spät

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Verhinderter Matchwinner: James Robinson (Mitte) erzielte in den letzten 18,7 Sekunden acht Punkte, aber das reichte nicht ganz. Foto: Peter Kolb Foto: red

Medi Bayreuth hat am vorletzten Spieltag der Basketball-Bundesliga den vierten Tabellenplatz eingebüßt, der am Ende den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde verspricht. Das Duell mit dem oberen Tabellennachbarn Riesen Ludwigsburg ging am Sonntagabend vor 2910 Zuschauern in der Oberfrankenhalle mit 70:73 (40:43) verloren.

 
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Die Entscheidung fiel erst in einer hochdramatischen Schlussphase, mit der in dieser Form kaum noch zu rechnen gewesen war. Schließlich hatten sich die Ludwigsburger bei einer Restspielzeit von 18,7 Sekunden durch zwei Freiwürfe von Jeremy Senglin auf 69:62 abgesetzt, und die Bayreuther hatten bis dahin im beiderseits sehr fehlerhaften letzten Viertel erst klägliche fünf Punkte zustande gebracht.

Acht Robinson-Punkte in 18 Sekunden

Nach zwei Auszeiten von Trainer Raoul Korner wurden die angesagten Einwurfsysteme jedoch so perfekt umgesetzt, dass James Robinson jeweils innerhalb von zwei Sekunden von der Dreierlinie verkürzen konnte. Als der Spielmacher mit Freiwürfen auf 70:71 verkürzt hatte und auf der Gegenseite Justin Sears zwei Freiwürfe vergab, war bei noch immer verbleibenden 6,7 Sekunden wieder alles möglich. Der Rebound landete jedoch bei den Gästen, und Elgin Cook traf zum Endstand.

Letztlich konnten die Bayreuther nicht davon profitierten, dass der bereits sichere Tabellendritte mit Blick auf seine Teilnahme am Final-Four-Turnier der Champions League am kommenden Wochenende in Athen mit Thomas Walkup und Adam Waleskowski zwei etatmäßige Starter schonte und auf seine übliche Pressdeckung weitgehend verzichtete. Auch in dieser Besetzung verteidigten die Ludwigsburger aber stark genug, um den Spielfluss im Bayreuther Angriff zu stören und eine hohe Fehlerquote zu erzwingen.

Rebound-Überlegenheit macht viele Fehler wett

Am Ende sprach sowohl die Zahl der Ballverluste (17:12), als auch der Vergleich der Trefferquoten (35 gegenüber 47 Prozent) gegen die Gastgeber. Viele dieser Probleme machten sie bei den sehr intensiv geführten Reboundduellen wett (46:30), wobei sie unter dem gegnerischen Korb fast ein Unentschieden erzwangen (21:22). Es fehlte aber schlicht an Punkten. Das galt vor allem an Gabe York, der nur drei Freiwurfpunkte erzielte (0/5 aus dem Feld).

Statistik

Medi Bayreuth: ROBINSON (17 Punkte / 25:05 Min. Einsatzzeit / Plus-Minus-Bilanz: 4), Cox (0 / 11:41 / -7), LINHART (11 / 33:09 / 7), Doreth (8 / 23:22 / -4), SEIFERTH (8 / 23:49 / 0), WACHALSKI (14 / 26:12 / 0), Amaize (2 / 13:44 / -1), Perschnick, Brooks, YORK (3 / 26:53 / -13), Adler, Marei (7 /16:05 / -1); Feldwurfquote: 23/66 (35 Prozent), davon 10/29 Dreier (34 Prozent): Wachalski (4/8), Robinson (3/8), Doreth (2/3), Linhart (1/5); Freiwürfe: 14/20 (70 Prozent); Rebounds: 25 defensiv, 21 offensiv (Linhart 6/0, York 3/3, Marei 2/4); Ballgewinne: 8 (Wachalski 3); Ballverluste: 17 (York 6, Linhart 4, Wachalski 4); Assists: 16 (Robinson 6, Linhart 5); Effektivität: 76 (Robinson 19, Wachalski 14, Doreth 11, Marei 11, Linhart 10).

Riesen Ludwigsburg: Evans (13 / 17:32 / -3), JOHNSON (9 / 20:16 / 9), MC CRAY (3 / 21:59 / 2), SEARS (4 / 22:35 / 6), Geske (0 /5:59 / -1), PETER-MC NEILLY (5 /27:30 / 14), Müller (5 / 18:01 / -5), Koch (6 / 9:59 / -5), COOK (14 / 31:02 / 3), Senglin (14 / 25:07 / -5); Feldwurfquote: 28/59 (47 Prozent), davon 9/26 Dreier (35 Prozent): Koch (2/2), Johnson (1/2), Müller (1/2), Evans (1/3), Cook (1/3), Senglin (1/3), McCray (1/4), Peter-McNeilly (1/7); Freiwürfe: 8/14 (57 Prozent); Rebounds: 22 defensiv, 8 offensiv (Cook 4/3); Ballgewinne: 11 (Cook 5); Ballverluste: 12 (Cook 4); Assists: 11; Effektivität: 79 (Cook 17, Senglin 16, Evans 9, Johnson 9, Koch 9).

SR: Lottermoser, Fritz, Bejaoui; Zuschauer: 2910.

Stationen: 8:5 (3.), 8:13 (5.), 17:15 (7.), 19:20 (1. Viertel), 22:25 (13.), 29:27 (14.), 31:35 (16.), 40:35 (19.), 40:43 (Halbzeit), 42:50 (23.), 51:52 (27.), 52:57 (28.), 57:57 (29.), 57:59 (3. Viertel), 57:65 (34.), 58:67 (36.), 62:69 (40.), 70:71 (40.), 70:73 (Ende).

Firma Medi verlängert Vertrag als Hauptsponsor

Nach den Vertragsverlängerungen von Bastian Doreth und Andreas Seiferth gab Medi Bayreuth nach dem gestrigen Spiel eine mindestens ebenso wichtige Entscheidung im wirtschaftlichen Bereich bekannt: Die Firma Medi wird auch in den beiden kommenden Spielzeiten von 2018 bis 2020 ihr Engagement als Haupt- und Namenssponsor des Bundesligisten fortsetzen. Der Hersteller von Premium-Produkten für Gesundheit, Sport und Fashion begleitet den Verein in dieser Weise seit Juni 2013.

Den Wert dieser Partnerschaft für das Unternehmen erklärt Geschäftsführer Stefan Weihermüller in einer Pressemitteilung: „Die Spieler sind ideale Botschafter, um unsere Marke zu repräsentieren und bekannter zu machen. Als Profisportler vermitteln sie absolut glaubhaft, wie leistungsfähig unsere Produkte selbst unter extremsten Wettkampfbedingungen sind. Und sie begeistern über Bayreuth hinaus mit ihrem Einsatz, ihrer Motivation und Leidenschaft für diesen Sport. Das kommt selbst bei Bewerbern gut an, die manchmal über Medi Bayreuth auf uns aufmerksam werden.“ Und Michael Weihermüller, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, ergänzt: „Mit der Vertragsverlängerung bekennen wir uns klar zu diesem Standort und zur Region. Außerdem ist in den letzten fünf Jahren eine sehr enge Verbundenheit zwischen dem Verein und uns entstanden. Viele unserer Mitarbeiter besuchen regelmäßig die Spiele und fiebern mit.“

Auch der inzwischen ehrenamtlich tätige Geschäftsführer der Bundesliga-Basketball-GmbH, Philipp Galewski, sieht die Verlängerung als zukunftsweisenden Schritt: „Das ist ein eminent wichtiges Signal für Kontinuität und eine konsequente Weiterentwicklung unseres Basketballstandortes.“

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