SPD kritisiert CSU-Personaldebatte

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Die Landtags-SPD hat die Andeutung von CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer, er könnte kommendes Jahr auf eines seiner beiden Ämter verzichten, kritisiert.

 
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«Wird hier gerade ein Wortbruch vorbereitet?», fragte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher am Dienstag im Landtag - schließlich habe Seehofer immer gesagt, er werde die Legislaturperiode zu Ende bringen. Seehofer sei ein «Ministerpräsident auf Abruf», der sich mit einem Comeback in Berlin beschäftige, lästerte Rinderspacher. «Was hat Sie bewogen, Ihr Amt als Ministerpräsident zur Disposition zu stellen?»

Seehofer hatte der «Bild am Sonntag» gesagt, er könne für die CSU «nicht ewig den Libero machen» - in München und in Berlin. Zudem wiederholte er sein Plädoyer für eine Ämtertrennung. Am Dienstag nun sagte Seehofer vor einer CSU-Fraktionssitzung: «Ich zimmere an einer Strategie für die beiden Wahljahre.» Namen habe er noch zu keinem Zeitpunkt genannt. In der Fraktionssitzung fügte er nach Angaben von Teilnehmern aber auch hinzu, ganz ohne ihn werde es auch nicht gehen.

Viele in der CSU gehen davon aus, dass Seehofer 2017 auf das Amt als Parteichef verzichten könnte. Gemutmaßt wird, ob dahinter der Versuch steht, Finanzminister Markus Söder (CSU) doch zu einem Wechsel nach Berlin zu drängen - der hat das aber nun schon wiederholt abgelehnt.

dpa

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