SPD: Die Kandidaten im Interview

Von Moritz Kircher und Thorsten Gütling
Wollen für die SPD in den Landtag: Thomas Bauske, Irene von der Weth und Halil Tasdelen. Foto: red

Jetzt sind es drei. Thomas Bauske, Halil Tasdelen und Irene von der Weth bewerben sich darum, am 18. November in Pegnitz zum Kandidaten der SPD für die Landtagswahl 2018 nominiert zu werden. Gegenüber dem Kurier verraten sie, warum die Delegierten sich für sie entscheiden sollten.

 
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Herr Bauske, Herr Tasdelen, Frau von der Weth: Was machen Sie am Abend des 18. November?

Thomas Bauske: Ich besuche den Faschingsauftakt der Bayreuther Mohrenwäscher. Weil ich in vielen Vereinen verwurzelt bin und Spaß an solchen gesellschaftlichen Veranstaltungen habe.

Halil Tadelen: Ich werde mit meiner Frau und meinen Kindern zusammensitzen und den Tag Revue passieren lassen. Wir werden diskutieren, wo die Reise hingeht.

Irene von der Weth: Da habe ich am Samstag beschlossen, dass ich Familie und Freunde einlade und mich für das Vertrauen bedanke, auch wenn ich nicht gewählt werden sollte. Ich werde auf jeden Fall feiern.

Warum glauben Sie, dass Sie der beste der drei Kandidaten sind?

Bauske: In den letzten Jahren habe ich sehr viele Erfahrungen sammeln können und mich persönlich weiter entwickelt: Als Fraktionsvorsitzender habe ich gemerkt, wie großartig es ist, mitgestalten zu dürfen. Als Kandidat für die Bundestagswahl wurde mir bewusst, dass es mir viel Freude bereitet, bei den Bürgern für eine neue Richtung der Sozialdemokratie zu werben. Als Lehrer liegt mir die Bildungspolitik sehr am Herzen und die wiederum wird im Landtag gemacht.

Tasdelen: Ich weiß nicht, ob ich der Beste bin, das sollen die Delegierten entscheiden. Aber meine bisherigen Wahlergebnisse haben zumindest gezeigt, dass ich bei den Menschen gut ankomme. Mit mir hätte die Partei jedenfalls die einmalige Chance, auch die etwa 20 Prozent Migranten und die vielen ganz gewöhnlichen Arbeiter zu mobilisieren.

Von der Weth: Weil ich durch meine Sozialisation und meine berufliche Erfahrung einfach nah an den Menschen dran bin. Das braucht die SPD in ihrer jetzigen Situation. Wir müssen nah am Bürger sein und die Themen aufgreifen, die die Menschen bewegen.

Warum wollen Sie unbedingt in den Landtag?

Bauske: Bisher lag mein Fokus auf der Arbeit für die Stadt im Bayreuther Stadtrat. Künftig will ich meine ganze Energie für Stadt und Landkreis einsetzen, denn nur gemeinsam können wir unsere Heimat vorwärts bringen. Dazu müssen wir auch die Probleme der Menschen im ländlichen Raum anpacken. Beispielsweise die ärztliche Versorgung und die Infrastruktur. Die Leute sollen schließlich so gut wie möglich zuhause leben und dort würdevoll altern können. Hier kann ich meine Erfahrung als AWO-Vorsitzender einfließen lassen. Durch meine vielfältigen Einblicke habe ich mit allen Altersklassen zu tun und kenne die Belange der Menschen.

Tasdelen: Weil ich mich gerne für meine Mitmenschen einsetze und das künftig mit aller Kraft auch hauptberuflich machen möchte. als erstes ginge es mir dabei um die Stärkung der Wirtschaft in Bayreuth und dem Landkreis und um den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur.

Von der Weth: Ich kenne die Landtagsarbeit seit vielen Jahren. Ich war sehr oft in Ministerien in Arbeitskreisen und Anhörungen berufen. Die politische Arbeit im Landtag ist mir deshalb vertraut. Ich kenne die Netzwerke, die man in der Landespolitik braucht, um Politik machen zu können. Bisher war ich immer in beratenden Gremien. Jetzt will ich in die aktive, umsetzende Politik gehen. Ich will richtig mitgestalten, nicht nur beraten und begleiten.

Was machen Sie, wenn es nicht klappt?

Bauske: Dann ist das das Ergebnis eines demokratischen Prozesses. Für eine Partei gibt es doch nichts besseres, als dass ein Abgeordneter nach 20 Jahren abtritt und gleich drei Kandidaten für die Nachfolge bereit stehen. Wenn die Wahl nicht auf mich fallen würde, geht das Leben deswegen weiter. Ich werde Stadtrat und Fraktionsvorsitzender bleiben und mich weiter ehrenamtlich engagieren.

Tasdelen: Ich habe es 2012 schon einmal versucht, 40 Prozent der Stimmen geholt und verloren. Aber ich habe deshalb nicht den Kopf in den Sand gesteckt und habe bei der Kommunalwahl zwei Jahre später die Anzahl meiner Stimmen nochmal um 40 Prozent erhöht. So würde ich auch diese Mal reagieren und meinen Job als SPD-Chef nicht hinwerfen.

Von der Weth: Wenn es nicht klappt, mache ich so weiter wie jetzt auch. Ich bin im Gemeinderat Weidenberg, und das ist eine spannende und lohnende Arbeit. Und im Paritätischen Wohlfahrtsverband habe ich als Geschäftsführerin viele Aufgaben. Da wird es mir bestimmt nicht langweilig. Ich werde dann von dort aus weiter Politik beraten und begleiten.

Streben Sie noch ein anderes politisches Amt an?

Bauske: Sollten die Delegierten sich für mich aussprechen und mir am meisten zutrauen, das Landtagsmandat für unseren Stimmkreis zu holen, dann setze ich alle Kraft dafür ein und brauche mich nicht anders zu orientieren. Wenn nicht, dann läuft mein Leben weiter wie bisher. Alles andere wird in der Zukunft entschieden, in enger Abstimmung mit meiner Partei und meiner Familie.

Tasdelen: Ich habe mich immer nur für den Landtag interessiert, weil sich die Landespolitik unmittelbar vor Ort zeigt. Diese Erfahrung habe ich als Mitglied der Sportkommission des bayerischen Städtetags gemacht. dort fordern wir zum Beispiel seit langem die dritte Sportstunde für Grundschulen.

Von der Weth: Nein. Ich bin für die Vertretung im Landtag. Diese Arbeit möchte ich machen. Das kann ich gut. Und ich will keine Bürgermeisterin werden (lacht). Das ist einfach eine andere Arbeit. Ich will raus aus der Schiene Beraten und Begleiten. Es gibt viele soziale Themen, die in Bayern noch bearbeitet werden müssen. Da möchte ich mitwirken.

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