Nach Einsatz großer Holzerntemaschinen oft kein Durchkommen mehr Spaziergänger sind empört

Peter Engelbrecht
 Foto: red

Sie heißen „Harvester“ und hinterlassen ihre unübersehbaren Spuren im Staatswald. Dort, wo die tonnenschweren Holzerntemaschinen mit acht Rädern und Kran eingesetzt waren, sind Rückegassen geblieben, auf denen es für Spaziergänger und Pilzesammler häufig kein Durchkommen mehr gibt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Für uns ist der Wald der Raum, wo man ausspannen und relaxen, Beeren und Pilze sammeln kann“, sagt eine Rentnerin aus Bayreuth. „Wir waren entsetzt, als wir kürzlich in ein Waldstück wollten, das wir seit Jahren kennen“, berichtet die Frau.

Es handelt sich um den Staatswald an der Bundesstraße 2 nahe Hörhof (Stadt Creußen). Auf mehreren Rückegassen, die vom befestigten Weg weit in den Wald hineinführen, liegen noch heute Reisighaufen und Stämme mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern, die langsam verrotten. Zudem versperren quer über die Rückegassen liegende armdicke Bäume den Weg, so dass zu Fuß nur schwerlich ein Durchkommen möglich ist.

„Ist der Wald zu einem reinen Nutzwald verkommen?“, fragt die Rentnerin, die ungenannt bleiben will. „Wie sollen unsere Enkel eine Beziehung zur Natur aufbauen?“, fragt sie angesichts des Durcheinanders. Oft ging sie hier mit ihrem Mann und den Enkeln spazieren, zeigte den Kleinen die Schönheiten des Waldes. Doch damit ist es hier vorbei. „Wälder sind die grüne Lunge unserer Erde“, ist sie überzeugt. „Sie sorgen aber nicht nur für Sauerstoff zum Atmen, sie sind auch Schutz vor dem Lärm und der Hektik unserer Tage. Deshalb sollte es so bleiben, dass wir Erholung pur im Wald erleben können.“

Aktueller Stand der Waldwirtschaft

„Das ist Stand der Waldwirtschaft“, meint Forstbetriebsleiter Frank Pirner von den Bayerischen Staatsforsten in Pegnitz zur Situation nahe Hörhof. Um Druck vom Boden zu nehmen, würden vor dem Harvestereinsatz Äste in die
Rückegassen gelegt. Dies sei eine „Reisigmatratze“. Und gegen Reisighaufen und totes Holz sei ohnehin nichts zu sagen, denn dort lebten Insekten und Pilze. Die Gefahr eines Borkenkäferbefalls sieht Pirner nicht, denn in dürres Holz gehe kein Käfer rein.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Montagsausgabe (15. Oktober) des Kuriers.

Foto: Engelbrecht

Bilder