Gemeinde hofft auf Zuschüsse für Sanierung des leerstehenden Gebäudes Sparkasse will ins alte Rathaus

Von Peter Engelbrecht
Ins alte Rathaus will die Sparkasse umziehen. Foto: Andreas Harbach/Archiv Foto: red

Die Sparkasse Kulmbach-Kronach will mit ihrer Filiale ins alte Rathaus in das Zentrum von Thurnau umziehen. Doch die Sanierung des leerstehenden Gebäudes im Besitz der Marktgemeinde wird nur möglich sein, wenn staatliche Zuschüsse fließen. Das ist derzeit noch fraglich.

 
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"Wir haben den Wunsch und den Willen, da reinzugehen", sagte Steffen Potstada, Leiter des Zentralbereichs der Sparkasse. Als Zeitrahmen nannte er die Jahre 2016 bis 2017. Entscheidend für den weiteren Fortgang sei die Lösung der Zuschussfrage für die Sanierung. Die Sparkasse werde als Mieter auftreten, Hausherr sei die Marktgemeinde. "Wir gehen davon aus, dass wir das Vorhaben gemeinsam mit der Gemeinde verwirklichen können", erklärte Potstada. Thurnau sei für das Unternehmen ein wichtiger Standort. In der derzeitigen Geschäftsstelle in Thurnau in der Bahnhofstraße arbeiten vier Mitarbeiter. Was künftig aus dem Gebäude im Besitz der Bank werden soll, sei derzeit noch unklar.

Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) machte erneut deutlich, dass eine Sanierung des alten Rathauses nur mit staatlichen Zuschüssen möglich ist. Er bezifferte die Gesamtkosten auf rund eine Million Euro. Notwendig wäre eine energetische Sanierung, eine neue Heizung und Elektrik, der teilweise Austausch der maroden Fenster und der Einbau einer neuen Treppe. Die Sparkasse könnte nach seiner Vorstellung ins Erdgeschoss (220 Quadratmeter) ziehen, das Obergeschoss mit ebenfalls 220 Quadratmetern böte eventuell Platz für die Volkshochschule. Zudem gibt es noch ein Dachgeschoss mit einer Fläche von 130 Quadratmetern. Das mächtige Gebäude, das den Marktplatz prägt, steht seit 1988 leer.

Die Marktgemeinde hat Zuschüsse aus dem Kommunalinvestitionsprogramm beantragt. Bernreuther rechnete damit, dass Mitte März Informationen vorliegen, ob Zuschüsse fließen oder nicht. Sollte der Antrag Erfolg haben, sind seiner Meinung nach auch Zuschüsse durch die Oberfranken-Stiftung und Denkmalschutzmittel möglich. Der Erhalt des historischen Gebäudes sei wichtig, doch die Gemeinde könne das alleine nicht schultern. Bernreuther erhofft sich mit einer gewerblichen Nutzung des Gebäudes eine Belebung des Marktplatzes. Sollten die Mittel fließen, müsse der Marktgemeinderat dem Vorhaben zustimmen. Dann könne es zügig umgesetzt werden.

Zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Oberfranken stehen in dem Programm 77,8 Millionen Euro bereit, berichtete Oliver Hempfling, Pressesprecher der Regierung von Oberfranken in Bayreuth. Die Bewerbungsfrist endet am kommenden Montag, 15. Februar 2016. Die Zuschüsse sind mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten beachtlich. "Bei diesen Fördersätzen ist die Nachfrage groß", erläuterte Hempfling. Die jeweiligen Landkreise treffen eine Vorauswahl, die letzte Entscheidung einer Förderung liegt bei der Regierung von Oberfranken. Hempfling ging davon aus, dass darüber "relativ zeitnah" entschieden wird.

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