Keine Negativzinsen für
Privatkunden
Dennoch legten die Kundeneinlagen auf den neuen Rekord von 1,95 Milliarden Euro zu, wobei Münch da ein „leider“ herausrutschte. Leider deshalb, weil sich daraus ein Liquiditätsüberschuss von knapp 540 Millionen Euro ergibt. Geld, das angelegt werden muss. Im aktuellen Zinsumfeld eine Herausforderung. Deutsche Staatsanleihen etwa bringen derzeit erst ab acht Jahren Laufzeit wenigstens einen Minizins. Dennoch soll es auf Einlagen von Privatkunden auch in Zukunft keine Strafzinsen geben. Bei kommunalen und gewerblichen Kunden gibt die Sparkasse den Strafzins der Europäischen Zentralbank von 0,4 Prozent ab einer gewissen Höhe der Einlagen aber mittlerweile weiter.
Nachholbedarf beim Eigenkapital
Der Jahresüberschuss fiel mit 600.000 Euro etwas niedriger aus als zuletzt und soll zur Stärkung des Eigenkapitals den Rücklagen zugeführt werden. Um die ab 2019 geltenden Kapitalvorschriften zu erfüllen, „müssen wir schon noch etwas tun“, sagt Münch und räumt ein: „Wir haben die drittschwächste Eigenkapitalquote unter Bayerns Sparkassen. Das ist auch ein Problem des eher ländlichen Raums. Unter Normalbedingungen erfüllen wir zwar mittlerweile die Eigenkapitalanforderungen, unter Stressszenarien könnte es aber eng werden. Aber wir haben ja noch zwei Jahre Zeit.“
Sparkasse in Zahlen
- Kundengeschäftsvolumen: 3,946 Mrd. Euro (Vorjahr 3,789)
- Bilanzsumme: 2,35 Mrd. (2,215)
- Kundeneinlagen: 1,948 Mrd. (1,874)
- Kundenkredite: 1,411 Mrd. (1,327)
- Jahresüberschuss: 0,6 Mio. Euro (0,7)
- Spenden: 0,5 Mio. Euro (0,5)
Genusshaus
Kommt es noch zur Einrichtung eines Genusshauses im früheren Sparkassengebäude in der Opernstraße? „Wir würden es weiterhin begrüßen“, sagt Vorstand Wolfram Münch, das Exklusivrecht für die Genussregion Oberfranken sei aber nach 18 Monaten abgelaufen (wir berichteten). Mittlerweile sei das Warmensteinacher Architekturbüro Schertel damit beauftragt, zu prüfen, was gemacht werden müsse, um das Objekt am Markt anbieten zu können. Das werde bis Monatsende erledigt sein. „Wir gehen da völlig ergebnisoffen hinein. Wenn sich noch ein Investor für das Genusshaus findet, dann ist das schön. Aber die Lage in der Opernstraße ist natürlich auch für andere interessant“, sagt Münch.
Das neue Kundenhaus, das sehr gut angenommen werde, habe alles in allem 17,4 Millionen Euro gekostet – 1,4 Millionen weniger als ursprünglich veranschlagt.
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