Sozialamt sucht dringend Wohnungen

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Weil die Gemeinschaftsunterkünfte an der Wilhelm-Busch-Straße belegt sind, sucht das Sozialamt der Stadt Bayreuth dringend Häuser oder größere Wohnungen zur Unterbringung von rund 80 Asylbewerber, die ab April in Bayreuth eintreffen.Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Die Zeit drängt: Das Sozialamt der Stadt Bayreuth sucht dringend Wohnungen und Häuser zur Unterbringung von Asylbewerbern. Ab April sollen rund 300 Menschen von Zirndorf nach Oberfranken umziehen, 80 müssen in der Stadt Bayreuth untergebracht werden. Die Zimmer in den beiden Gemeinschaftsunterkünften an der Wilhelm-Busch-Straße sind belegt, weitere Kapazitäten nicht vorhanden. „Die Situation ist brisant“, sagt Anna Westermann, die Vorsitzende des Vereins Bunt statt braun.

 
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Ab April erwartet Nancy Kamprad, die Asylkoordinatorin der Stadt Bayreuth, jede Woche die Ankunft von zehn Asylbewerbern. Um sie unterbringen zu können, werden dringend größere Wohnungen und Häuser benötigt. „Die Immobilien sollten mindestens über drei Zimmer, Küche und Bad verfügen“ sagt Kamprad. Toll wäre, wenn die Objekte ausgestattet wären. Die Küchen sollten über Geschirr und Töpfe verfügen, die Zimmer mit Betten, abschließbaren Schränken, Tischen und Stühlen möbliert sein. Man werde versuchen, in Absprache mit der Regierung von Oberfranken in erster Linie Familien in den größeren Objekten unterzubringen, sagt Kamprad. Sorge, dass die Miete nicht gezahlt werde, müsse sich kein Vermieter machen. Nach dem Abschluss eines Beherbergungsvertrages schießt das Sozialamt die Miete vor, die von der Regierung von Oberfranken übernommen wird. Auch die Betreuung der Mieter ist gewährleistet, betont Kamprad. Mitarbeiter der Stadt stehen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, auf Wunsch kümmern sich Mitarbeiter der Caritas um die Bewohner. „Wir haben bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt die Asylkoordinatorin der Stadt Bayreuth.

Aktuell leben 75 anerkannte Asylbewerber im gesamten Stadtgebiet. Davon sind 45 in den Gemeinschaftsunterkünften in der Wilhelm-Busch-Straße 2 und 5 untergebracht, sagt Oliver Hempfling, Sprecher der Regierung von Oberfranken. Allerdings sind die Gemeinschaftsunterkünfte in Bayreuth so gut wie vollständig belegt.

Besucher würden gerne ausziehen

Anna Westermann, die Vorsitzende des Vereins Bunt statt braun, kennt Bewohner, die gerne ausziehen würden. Ihre Chancen auf dem Wohnungsmarkt seien jedoch gering. Deshalb hätten viele ihren Traum von einer dezentralen Unterbringung aufgegeben. Sie appelliert an potenzielle Vermieter, Vorbehalte auf- und den Menschen eine Chance zu geben. „Sie müssen sich einfach mal trauen. Ich bin überzeugt, dass sie es nicht bereuen werden“, ist Westermann überzeugt. Um Asylbewerbern die Suche und Vermietern die Entscheidung zu erleichtern, stehen sogenannte Mietpaten den Wohnungssuchenden bei, unterstützen sie bei der Kontaktaufnahme und wenn nötig und möglich auch bei der Möblierung einer Wohnung. Allerdings, so Westermann, ist ihre Zahl viel zu gering. „Wir benötigen dringend viel mehr Paten.“

Info: Vermieter von größeren Wohnungen und von Häusern können sich an die Asylkoordinatorin der Stadt Bayreuth, Nancy Kamprad, wenden. Sie ist per E-Mail an nancy.kamprad@stadt.bayreuth.de erreichbar. Das Angebot sollte folgende Eckdaten enthalten: anschift des Objektes, Größe, Anzahl der Zimmer, Bäder, Küche und WC, Heizungsart und die Kontaktdaten des Vermieters.

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