Souveräner erster Auswärtssieg der Tigers

Von
Von diesem Moment an waren die Tigers sicher auf der Siegerstraße: Aus einer Spielertraube um Andreas Geigenmüller (Mitte) prallte die Scheibe zum 3:1 ins Tor. Foto: Wolfgang Fehrmann Foto: red

Nach drei Spielen ohne Punktgewinn und insgesamt nur einem Zähler aus den ersten vier Auswärtsspielen der Saison in der DEL2 kam zumindest die Deutlichkeit überraschend, mit der die Bayreuth Tigers ihren ersten Sieg auf fremdem Eis feierten: Im Nachholspiel beim ESV Kaufbeuren gewannen sie am Dienstagabend mit 5:1 (0:0, 3:1, 2:0).

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Dabei waren die Bayreuther schwer ins Spiel gekommen, was vor allem an frühen Strafzeiten von Mathias Müller (5.) und Felix Linden (6.) lag. 36 Sekunden mussten die Tigers dabei in 3:5-Unterzahl überstehen. Trotz engagierter Arbeit seiner Vorderleute hatte Torhüter Tomas Vosvrda viel zu tun, was sich zunächst auch bei voller Besetzung noch nicht änderte.

Erst Mitte des ersten Drittels gelang es den Gästen, das Geschehen weiter von ihrem Tor fern zu halten und auch selbst das Spiel zu gestalten. Ihre größte Chance resultierte aus einem Scheibengewinn durch einen groben Fehler im Zusammenspiel des Ex-Bayreuthers Christopher Kasten mit Machal Monteith: Sebastian Busch zog an ESVK-Torwart Stefan Vajs vorbei und versuchte, ihn von hinter der Torlinie anzuschießen (17.). Zehn Sekunden vor der ersten Pause zwang dann noch Eugen Alanov den einheimischen Schlussmann zu einer glänzenden und etwas glücklichen Parade.

Zunehmende Spielkontrolle

Der Eindruck von zunehmender Spielkontrolle der Bayreuther verstärkte sich im zweiten Drittel. Mit viel Laufarbeit störten sie wirkungsvoll und erzwangen viele Ungenauigkeiten im Aufbau des ESVK. Gleichzeitig nutzten die Gäste die eigenen Möglichkeiten konsequent. Ausgangspunkt für das Führungstor war die starke Vorarbeit des auffälligen Alanov über die rechte Seite. Der zuletzt fehlende Nürnberger Förderlizenzspieler behielt die Übersicht, um für Sergej Stas abzulegen, der per Direktschuss traf.

Von Rückschlägen unbeeindruckt

Von da an ließen sich die Bayreuther auch von ärgerlichen Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen: Der erste führte sogar nach nur 58 Sekunden zum Ausgleich, als Charlie Serault noch in der neutralen Zone hinter allen Tigers-Verteidigern unbedrängt angespielt werden konnte, allein auf Vosvrda zulief und den Torhüter im zweiten Versuch überwand. Nur weitere 90 Sekunden später schien eine Strafe gegen Valentin Busch die Spielkontrolle nachhaltig zu gefährden. Die Tigers überstanden jedoch nicht nur die Unterzahl völlig problemlos, sondern trafen neun Sekunden nach dem Ablauf der zwei Minuten ihrerseits zur erneuten Führung. Sebastian Busch schloss einen abseitsverdächtigen Konter mit einem Schuss durch die Beine von Torwart Stefan Vajs ab.

Treffer nach gutem Powerplay

Ihre ersten beiden Powerplay-Chancen (29. und 33.) nutzten die Gäste dann zu nachhaltigem Druck und schließlich zum 3:1: Ivan Kolozvary spielte die Scheibe von rechts vors Tor, wo sie aus einer Spielertraube um Andreas Geigenmüller ins Tor prallte.

Gutes Überzahlspiel leitete dann auch das vorentscheidende 4:1 ein. Die Strafzeit war zwar schon seit zwölf Sekunden abgelaufen, doch der Druck blieb erhalten und führte zum Tor durch Michal Bartosch. Danach hatten die Bayreuther mit konsequenter Defensivarbeit alles im Griff. Daran änderte es auch nichts, dass die Kaufbeurer die letzten fast neun Minuten mit einem sechsten Feldspieler bestritten. Drei Minuten vor dem Ende nutzte Valentin Busch das leere Tor zum fünften Treffer.

Statistik

ESV Kaufbeuren: Vajs – Pfaffengut, Osterloh; Monteith, Kasten; Reinig, Ketterer, Haase – Blomqvist, Sarault, Karevaara; de Paly, Wolter, Schmidle, Lewis, Thomas, Schäffler, Laaksonen, Oppolzer, Kiefersauer.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Müller, Heider; Gerstung, Pavlu; Potac, Neher; Mayer – Alanov, Stas, V. Busch; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; Drews, S. Busch, Gläser; Voronov.

SR: Haupt, Vogl; Strafminuten: Kaufbeuren 6, Bayreuth 10; Zuschauer: 1982.

Tore: 0:1 (23.) Stas (Alanov, Mayer), 1:1 (24.) Serault (Karevaara, Pfaffengut), 1:2 (28.) S. Busch (V. Busch), 1:3 (34.) Kolozvary (5 gegen 4), 1:4 (48.) Bartosch (Gläser, Kolozvary), 1:5 (58.) V. Busch (Alanov, Pavlu – 5 gegen 6).

Autor

Bilder