Sommerfest: 8000 feiern an der Eremitage

Von Katharina Igl

Entspannte Plaudereien, sommerliche Temperaturen, kulinarische Vielfalt und ein großes Feuerwerk haben das Sommernachtsfest an der Eremitage geprägt. Mit über 8000 Besuchern ist auch der Bayreuther Veranstalter zufrieden. „Es ist alles gut gelaufen“, sagt Verkehrsdirektor Jan Kempkens.

 
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Edith Bauer (52) sowie Rainer (47), Florian (13) und Romina Sell (10) sind aus der Oberpfalz gekommen, um das Flair der Eremitage zu genießen. Sie sitzen an einer Bierzeltgarnitur zwischen altem und neuem Schloss. Alle sind entspannt. Das Schönste am Sommernachtsfest? Puh, ganz schön schwer. „Die Vielfalt an Essen und Musik ist gut. Wir sind wieder angenehm überrascht“, sagt Edith Bauer. Die „Kletterraupe“ in der Spielstraße findet Romina besonders toll, aber auch die Tänzer haben sie begeistert. Beim Schlendern durch die Anlage sind der Zehnjährigen verkleidete Menschen aufgefallen. „Die Prinzessinnen waren voll schön, aber die im gelben Kleid war die schönste“, sagt sie mit strahlenden Augen. Ihre ehemalige Lehrerin hat sie auch gesehen – auf Stelzen.

Was den 13-jährigen Florian noch begeistert: „Am Sonnentempel ist die Musik richtig gut.“ Das finden auch Edith Bauer und Rainer Sell. Sie hebt das Sicherheitskonzept hervor – dadurch fühle sie sich tatsächlich sicher. Er hofft auf ein Feuerwerk, das „mindestens genauso schön“ ist wie im Jahr zuvor und findet, dass „viele nette Franken“ unterwegs sind.

Kaum Warteschlangen vor den Essensständen

Überraschend: Es bilden sich kaum Warteschlangen an den Essenständen. Dafür staut es sich an den Getränkeständen. Verbessert finden viele Besucher die Anordnung der Buden: Sie stehen einander nicht mehr direkt gegenüber, so dass kaum Gedränge auf den Wegen entsteht. Das erleichtert Menschen mit Handicap den Weg. „Mit dem Rollstuhl kommt man überall hin. Es gibt keine Stolpersteine“, lobt eine Besucherin. Vor den Bühnen haben sich viele Menschen versammelt. Sie hören der Musik etwa vom Feuerbach Quartett, von der Ansbacher Band BAF oder von Voices4U zu, wippen im Takt mit, tanzen, trinken, reden und lachen.

Hohe Eintrittspreise

Viele Besucher ärgert der hohe Preis an der Abendkasse: 19 Euro! Trotzdem wurden am Samstag knapp über 3000 Karten verkauft. Im Vorverkauf waren 5000 Tickets weggegangen. Jan Kempkens zuckt mit den Schultern: „Man kann es nicht allen recht machen. Es gab aber keine größeren Diskussionen an der Abendkasse.“ Die Parkplatz-Situation ist schwierig, dabei hatte man laut Kempkens vorgesorgt: „Es gibt die Möglichkeit, am Volksfestplatz und an der Berufsschule zu parken und dann mit Shuttlebussen in die Eremitage zu fahren. In Sankt Johannis sind die Parkmöglichkeiten begrenzt, das wissen wir.“ Aus Sicht der Polizei verlief alles ruhig.

Leuchtende Ohren

Edith Bauer und Rainer Sell haben auch etwas zu bemängeln: Der Vorverkauf - da spart man bei den Tockets ganz schön Geld - ist etwas kompliziert. "Dafür, dass Bayreuth eine Weltstadt ist, ist dieses Konzept veraltet. Da müssen wir den Franken wohl auf die Sprünge helfen“, sagt der 47-jährige Oberpfälzer augenzwinkernd.

Als die Dämmerung einsetzt, fällt eines auf: Der Stand mit blinkendem Krimskrams und Zauberzeug wirkt auf Kinder magisch anziehend. Sie fechten mit Star-Wars-Laserschwertern auf den Wiesen oder setzen leuchtende Hasenohren auf. Auch die Erwachsenen kommen an dem Stand nicht vorbei: Für sie sind die Sonnenbrillen mit dem blitzenden Rahmen der Hit. Doch ab elf Uhr ist das alles vergessen und die Bierzeltgarnituren wie leer gefegt – das Feuerwerk hat begonnen. Fast eine Viertelstunde dauert es, zum Höhepunkt schwebt ein golden schimmernder Regen aus Funken vom sternklaren Nachthimmel herab. Großer Applaus. Und von irgendwoher eine Kinderstimme: „Das war das allerbeste Feuerwerk, das ich je gesehen habe.“

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