Söder: Uni soll Batterietechnik entwickeln

 Foto: red

Bayreuth wird ein Entwicklungs-Zentrum für Batterietechnik erhalten. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Regierungserklärung an. Und überraschte damit nicht nur die Universität Bayreuth, sondern auch das Wissenschafts-Ministerium.

 
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Söder sagte in München, der Elektromobilität gehöre die Zukunft. Leider sei Deutschland aber bei der Batterietechnik zurückgefallen. „Daher bauen wir ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Batterietechnik an der Universität Bayreuth auf.“ Allerdings wussten die Verantwortlichen bis zum Redaktionsschluss keine Details. Auch im Wirtschaftsministerium hieß es, „wir sind überrascht“.

Hohe Forschungskompetenz der Universität

Außerdem soll laut Söder Bayreuth in ein Netzwerk „Künstliche maschinelle Intelligenz“ integriert werden, das aus den Münchner Hochschulen sowie Erlangen, Würzburg, Augsburg, Bayreuth, Ingolstadt und Weiden bestehen soll. Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe nannte die Ankündigung von Söder „eine wirklich gute Nachricht für die Universität wie auch für die Stadt“. Es zeige die hohe Forschungskompetenz der Universität und werde „die Attraktivität und Dynamik der Stadt Bayreuth weiter stärken“.

Die Handwerkskammer für Oberfranken (HWK) sieht in Söders Zehn-Punkte-Programm „die richtigen Ansätze“. Es gelte nur sicherzustellen, dass die in der Regierungserklärung genannten Programme und Maßnahmen auch dem Handwerk und der beruflichen Bildung zugutekommen“, sagt HWK-Präsident Thomas Zimmer in einer ersten Stellungnahme.

"Wichtige Zukunftstechnologien"

Auch Hauptgeschäftsführer Thomas Koller zeigt sich mit der Regierungserklärung zufrieden: „Das geplante Fachkräfteprogramm wie auch den Weiterbildungspakt begrüßen wir.“ Dabei gelte es sicherzustellen, dass Programme für alle Zielgruppen geschaffen werden und die berufliche Bildung als Ganzes gestärkt wird.

Die Gründung des Kompetenznetzwerks „Künstliche maschinelle Intelligenz“ mit einem Standort in Bayreuth wie auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Batterietechnik an der Universität sieht Koller positiv: „Es ist gut, dass wichtige Zukunftstechnologien gefördert und damit der Standort Bayreuth gestärkt wird. Aber auch hier ist es wichtig, dass von diesen Zentren nicht nur Industrie und Forschung, sondern auch Mittelstand und Handwerk profitieren können.“

Mehr als 200 Kfz-Zulieferer in Oberfranken

Sonja Weigand, die Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, „freut sich über jede Investition, die den Wirtschaftsstandort Oberfranken und die Innovationskraft unserer Unternehmen stärkt“. Die deutsche Automobilwirtschaft sei bei der Batterietechnik nicht so gut aufgestellt wie China. „Ein Forschungszentrum ist also eine wichtige Zukunftsinvestition“, sagt Weigand. Einer der wichtigsten Arbeitgeber in Oberfranken seien die mehr als 200 Kfz-Zulieferer.

Der Ministerpräsident kündigte zudem eine ganze Fülle weiterer neuer Einrichtungen, Initiativen und Programme an. In Hof beispielsweise werden ein Abschiebegefängnis für abgelehnte Asylbewerber mit 150 Haftplätzen und 100 neuen Arbeitsplätzen und eine Außenstelle der Wirtschaftsagentur „Invest in Bavaria“ entstehen.

Eltern ein- und zweijähriger Kinder in Bayern sollen künftig ein Familiengeld von 250 Euro pro Monat und Kind vom Freistaat bekommen. Ab dem dritten Kind soll es sogar 300 Euro monatlich geben. Das Familiengeld ist Teil eines milliardenschweren Pakets aus Ankündigungen und Wahlversprechen.sts/ott/jum

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