So werden Sie Delegierter!

Von Dina Falten
Das Orga-Team der Model African Union rührt die Werbetrommel auf dem Campus (von links): Anita Besch, Benedikt Manzinger, Andras Breuer, Rufine Songue, Paul Lindner, Thierry Boudjekeu, Ange Gaelle Songue, Alexander Loehr und Michelle Epps. Foto: Dina Falten Foto: red

Es ist ein bisschen wie bei der "Weltklimakonferenz" der Theatergruppe "Rimini Protokoll": Man wird bei der Model African Union an der Uni Bayreuth Delegierter eines Staates, diskutiert im großen Forum - und erfährt eine Menge über die Welt, in der man lebt. Von 20. bis 23. April tagt an der Uni diese Konferenz zu Fragen der afrikanischen Zukunft. Werden Sie Delegierter. Und reden Sie mit. 

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Afrika – ein Kontinent mit 55 Ländern. Mehr als 1,2 Milliarden Menschen, kulturelle, geschichtliche und sprachliche Vielfalt. Eine der wichtigsten Einrichtungen, die sich in Europa mit der Kultur und Gesellschaft afrikanischer Länder befassen, ist die Universität Bayreuth. Nicht nur in der Lehre spiegeln sich Politik, Geschichte oder Kunst Afrikas wieder, auch außerhalb des Hörsaals interessieren sich Studierende für die Zukunft des Kontinents. So wie die Studenten, die 2015 beschlossen, die Model African Union ins Leben zu rufen.

Diplomatisches Rollenspiel

Der Name lehnt sich an die Afrikanische Union mit ihren 55 Mitgliedsländern an, die Antworten auf überregionale Herausforderungen finden will. Auch in Konferenzen. Auch da ahmt die Model African Union (MAU) die Afrikanische Union nach: Die erste MAU-Konferenz ging im April vergangenen Jahres an der Universität Bayreuth über die Bühn - mit "überwältigender Resonanz", wie die Organisatoren auf ihrer Homepage verkünden. 

Bei der Premiere war Rufine Songue dabei. Sie ist 23 Jahre alt, studiert Literatur und Medien und ist Sprecherin des Organisationsteams. Die erste Auflage der Konferenz? Nicht ganz einfach, sagt sie. Doch gemeinsam habe man die Schwierigkeiten überwunden, man habe dazugelernt und als Gruppe zusammengefunden.

Es sind dies Erfahrungen, die das Team teilen möchte. Indem es Interessierte dazu einlädt, mehr über afrikanische Staaten zu erfahren. Als Teilnehmer wird man zum Delegierten eines der 55 Länder.

Kultureller Austausch

Umso spannender ist es, wenn Teilnehmer aus afrikanischen Ländern an der Konferenz teilnehmen. Ein Problem: Viele Bewerber aus afrikanischen Ländern erhalten kein Visum, was den kulturellen Austausch behindert. Andererseits sind dadurch noch Plätze frei, die an Interessierte vergeben werden können. „Man trifft nicht nur viele Leute, man lernt auch, im Team zu arbeiten, vor einer großen Gruppe Menschen zu reden", sagt Rufine. "Man lernt, diplomatisch zu verhandeln und zu debattieren." Die täglichen Komiteesitzungen werden durch Workshops abgerundet, die von Doktoranden der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) betreut werden. Außerdem gibt es kulturelle Veranstaltungen, man kann gemeinsam kochen, tanzen oder eine Modenschau besuchen.

Die zweite Model African Union ist von 20. bis 23. April im Foyer des Gebäudes der Rechtswissenschaften auf dem Campus der Universität Bayreuth. Ein Höhepunkt der Konferenz, zu dem auch Nichtteilnehmer eingeladen sind, ist die Podiumsdiskussion am Freitag, 21. April, ab 20 Uhr im Hörsaal 24. Es geht um Entwicklungsmöglichkeiten afrikanischer Gesellschaften, die Diskussion wird in Englisch geführt. Wer sich spontan anmelden möchte oder mehr Informationen zur MAU benötigt, wird im Internet unter www.modelafricanunion.de fündig.

Bilder