Fünf verschiedene Futtersorten werden aus Wiese gewonnen - Ein Überblick So nutzt der Landwirt die Wiese

Von Martina Bay
Eine Form der Wiesennutzung: Kühe grasen auf einer Weide. Foto: red

Ein Landwirt hat unterschiedliche Möglichkeiten seine Wiesen für die Fütterung zu nutzen. Es gibt die Silage, Heu, Weide, die Grünfütterung und Cobs. Im Landkreis Bayreuth macht die Silage 65 Prozent der gesamten Nutzfläche aus. Die Grünfütterung wird dagegen kaum genutzt.

 
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Die Grünlandnutzfläche im Landkreis Bayreuth ist 20 164 Hektar groß. Es gibt fünf verschiedene Futterarten, die aus der Wiese gewonnen werden können:  Silage, Cobs, Heu Weide und Grünfutter. Ein kleiner Überblick.

Silage: Mit 65 Prozent macht die Silage den größten Anteil der Nutzfläche aus. Das Gras wird gemäht und anschließend in einem Silobehälter luftdicht verschlossen. Dadurch werden Hefe, Bakterien und Schimmelpilze unterdrückt. Sechs Wochen bleibt das gemähte Gras im Silobehälter. Nach dem Gärvorgang wird das nasse Gras an die Tiere verfüttert. Riecht die Silage verbrannt oder nach Butter- und Essigsäure, ist die Gärung misslungen. "Die Silage hat den Vorteil, dass die Energieverluste durch den Gärvorgang nur gering sind", sagt Ernst Heidrich, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth. Alle sechs Wochen wird das Gras für die Silage gemäht.

Heu: Heu ist die getrocknete Biomasse von Grünlandpflanzen. Bei der Bodentrocknung wird der Aufwuchs nach dem Mähen für meherere Tage an der Luft getrocknet. Insgesamt werden im Landkreis Bayreuth 5061 Hektar Heufutter aus der Wiese gewonnen. "Man muss auf den Wetterbericht achten. Im Zeitraum von drei Tagen muss das Gras täglich gewendet werden", sagt Heidrich.

Weide: Bei der Weide wird der Aufwuchs direkt von den Tieren abgefressen. "Die Einzäunung ist aufwendig", sagt Heidrich. In Oberfranken sei durch die Zersplitterung der landwirtschaftlichen Flächen eine Beweidung schwierig. Die Weide macht im Landkreis Bayreuth lediglich fünf Prozent der landwirtschaftlichen Fläche aus. Da es im September weniger regnet als im Mai und dadurch weniger Gras wächst, bekommen die Tiere zusätzlich noch siliertes Futter und Heu.

Cobs: Cobs - auch Graspellets genannt - sind das Kraftfutter für die Tiere. Die Pellets werden in einer speziellen Trochnungsanlage hergestellt. Während des Trocknungsprozesses wird besonders viel von dem Pflanzenstoff Beta-Carotin produziert, was für die Tiere im Winter besonders wichtig ist. "Cobs herzustellen ist relativ teuer", sagt Heidrich. Für den Wasserentzug müsse viel Energie aufgewendet werden. Die Graspellets werden mit einem großen Druck durch eine Stahlmatrize gepresst. Mit einem Messer werden sie in die gewünschte Länge geschnitten. Sie können die Form von einer Kugel oder einem Zylinder haben.

Grünfutter: Der Bauer schneidet das Gras und bringt es den Tieren direkt in den Stall. Die Grünfütterung macht lediglich zwei Prozent der gesamten Nutzfläche aus. "Es ist mit sehr viel Aufwand verbunden, weil das Gras jeden Tag geschnitten werden muss", sagt Heidrich. 

 

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