So krank ist Bayreuth

Von Christophe Braun
 Foto: red

Die Zahl der Krankschreibungen in Bayreuth - Stadt und Landkreis - liegt deutlich über dem Landesschnitt. Wir erklären, woran das liegt - und zeigen, welche Erkrankungen die Bayreuther am häufigsten flachlegen.

 
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Die Zahl der Krankschreibungen im Landkreis Bayreuth nimmt zu - in der Stadt Bayreuth nimmt sie hingegen leicht ab. In beiden Fällen liegt sie aber deutlich über dem Landesschnitt. Das ergibt eine aktuelle Auswertung der Krankenkasse AOK.

Demnach lag der Krankenstand in Stadt und Landkreis Bayreuth im Jahr 2015 bei 5,1 Prozent der Arbeitstage. Der Bayernwert beträgt lediglich 4,7 Prozent. Während der Krankenstand in der Stadt Bayreuth minimal sank - um 0,1 Prozent -, kletterte er im Landkreis um 0,4 Prozent nach oben.

Was die Bayreuther flachlegt:

Die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen ist damit im vergangenen Jahr deutlich gestiegen (2014 waren es 37,6 (Stadt) bzw. 35,5 Tage (Landkreis)). Die AOK führt das auf die Erkältungswelle zurück, die im ersten Quartal 2015 über die Region rollte.

Muskel- und Skeletterkrankungen sind zwar seltener, dauern aber meistens deutlich länger als andere Erkrankungen. Der AOK-Auswertung zufolge verursachen sie einen großen Teil der Krankentage.

Unangenehm, aber meistens nach vergleichsweise kurzer Zeit überstanden: Erkrankungen des Verdauungssystems sind häufig, verursachen aber keine längeren Krankenstände.

Verletzungen sind im Landkreis deutlich häufiger ein Problem als in der Stadt. Die Studie gibt dafür keine Erklärung, es ist aber naheliegend, dass in der Stadt die Zahl der Arbeitnehmer, die in Jobs mit geringem Verletzungsrisiko arbeiten, ungleich höher ist.

Die Bayreuther sind häufiger krank ...

 ... und daran liegt's:

Im Schnitt sind Arbeitnehmer im Süden Bayerns deutlich seltener krank als Arbeitnehmer im Norden des Freistaats. So ist 2015 der Krankenstand in Ober- und Unterfranken mit 5,3 Prozent am höchsten, in Oberbayern liegt er bei lediglich 4,2 Prozent.

Der Grund: Nordbayerische Unternehmen haben im Schnitt deutlich ältere Belegschaften. Und wer alt ist, wird im Schnitt häufiger krankgeschrieben. Oberbayerische Arbeitgeber hingegen profitieren vom starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer. Und das schlägt sich auch im Krankenstand nieder.

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