Was genau ist das Problem? Eine beschneite Skischanze kann nicht einfach benutzt werden. Die Schneeauflage in Anlauf und Aufsprung muss präpariert (verdichtet) werden. Bei der alten Schanze, die bis vor rund 15 Jahren stand, wurde das mit Manpower gemacht: Menschen auf Skiern stampften den Schnee. Mit der neuen Schanze geht das im Grunde nicht mehr. Die Manpower fehlt. Und das neue Schanzenprofil mit bis zu rund 30 Prozent Gefälle und rund doppelt so großer Fläche macht diese Methode schwierig bis unmöglich. Deswegen ist seither die neue Schanze nur einmal auf diese Weise präpariert worden, weiß Michael Baumgärtel, ebenfalls ehemaliger Skispringer und heute Nachwuchstrainer.
Traditionsspringen fällt aus
Kaum besser ist es mit den beiden kleineren Schanzen. Dort ist das Problem die Wetterabhängigkeit: „In der diesjährigen Saison konnten die kleine (15 Meter) und mittlere Schanze (30 Meter) zweimal sprungfertig von Hand präpariert werden. Kaum war dies gelungen, haben warme Temperaturen und Regen das Ganze zunichte gemacht. So war kein einziger Sprung auf den Anlagen möglich“, schildert Fritz Schwärzer. Auch die einst traditionellen Weihnachtsspringen am Ochsenkopf oder andere Winterwettbewerbe sind bis auf Weiteres den Gegebenheiten zum Opfer gefallen.
Und auch ein Imageproblem treibt den Skiclub um: „Zu sehen ist außerdem, dass im Winter Tausende von Ochsenkopfliftfahrern über die Anlage schweben und den Eindruck haben müssen, dass die Anlage wie unter einem Leinentuch schläft und tot ist. Das ist Negativwerbung pur!“, bedauert Schwärzer.
Eine Lösung gibt es
Was es braucht, sind im Grunde wenige Dinge: Eine Pistenraupe mit Seilwinde oder eine Schneewalze. Eine Galgenkonstruktion zum Anhängen der Raupe/Walze. Und eine künstliche Beschneiung; ferner eine Spurfräse für den Anlauf. Beim Neubau der Schanze vor über zehn Jahren wurden Vorkehrungen für diese Nachrüstungen getroffen. Der Skiclub hat sich viele mögliche Lösungen auf anderen Anlagen angeschaut.
Die Lösung steht und fällt jedoch mit der Geldfrage. Geld, das der Skiclub, vor allem aber die Kommune aufbringen müsste. Im Raum stehen Kosten zwischen 250 000 und 400 000 Euro. Bürgermeister Stephan Unglaub bestätigt auf Nachfrage, dass man auch im Rathaus schon länger mit dem Thema befasst ist. Aber er weiß auch: „Es darf weder Verein noch Kommune überfordern.“ Eine gebrauchte Pistenraupe würde nur den Bruchteil einer neuen kosten. Aber für die gäbe es keine Zuschüsse; für eine neue bis zu 70 Prozent. Auch deswegen ist Unglaub fürs Erste auf der Suche nach einer gemeinschaftlichen Nutzung für eine Pistenraupe: „Die soll nicht 350 Tage stehen.“ Und weil die Finanzierung dann breiter aufgestellt werden kann.