Skater backen kleinere Rampenbrötchen

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Der Spendenaufruf im Kurier hatte durchaus Erfolg: Die Materialsammlung nahe der Realschule kann sich sehen lassen. Aber noch reicht das höchstens für zwei Rampen, sagt Stephen Schaak, der zudem seinen ambitionierten Zeitplan revidieren musste. Foto: Stefan Brand Foto: red

Gedacht war das anders. „Sieben Tage, eine Skateanlage“, lautete das Motto der Pegnitzer Skaterszene, die für die restliche Sommersaison in Eigenregie mehrere Rampen an der Realschule zimmern wollte. Ausschließlich aus Materialspenden bestückt, ohne finanziellen Einsatz der Stadt, ohne Kapital aus den eigenen Reihen. Doch es kam anders. Das hat vor allem personelle Gründe.

 
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Stephen Schaak hatte die Idee, sie kam ihm im Schwimmbad: Wenn Randalierer schon die traurigen Überreste der alten Anlage zerstört haben, wenn es denn noch dauert, bis die Pläne der Stadt für einen neuen Skatepark inklusive einer Dirtbahn-Anlage für Radler der besonderen Art verwirklicht werden, warum dann nicht eine Übergangslösung schaffen. In Form eines Provisoriums aus Paletten, Pressspanplatten und jeder Menge Winkeleisen und Schrauben. Gibt es doch in den eigenen Reihen genügend geschickte Handwerker, vor allem Schreiner, die dieses Vorhaben umsetzen könnten.

Große Resonanz auf Kurier-Aufruf

Der Aufruf für Materialspenden im Kurier fand große Resonanz. Unternehmer Horst Scheiwe stellte 30 Paletten zur Verfügung, die Firma Waldmann mit Sitzen in Auerbach und Pegnitz signalisierte Unterstützung, die Schreinerei Hengel aus Regenthal lieferte nicht mehr gebrauchte Holzteile zuhauf, die Schreinerei Weibart aus Pegnitz ist ebenfalls mit von der Partie. Das freut Stephen Schaak. Aber: Für sechs bis sieben Skate-Rampen, wie ursprünglich geplant, wird das wohl nicht reichen, „im Moment dürften das wohl eher zwei werden“. Was für den Sommer durchaus reicht, „Hauptsache, wir haben überhaupt was zum Fahren“.

Fachmann muss wegen Montage passen

Kommt noch mehr, umso besser, sagt Schaak, der sich von seinem Sieben-Tage-Konzept verabschieden musste. Denn: „Der Schreiner aus unseren Reihen war länger auf Montage unterwegs als gedacht, manches Material kam und kommt verzögert – und jetzt ist halt Urlaubssaison.“ Sprich: Aus den Reihen jener, die für den Bau verantwortlich zeichnen sollen, sind viele im Moment nicht da. Auch Schaak selbst verabschiedet sich nun erst mal in den Urlaub.

Es dauert halt noch ein wenig

Was nicht heißen soll, dass man die Pläne für die in Eigenregie errichtete Skateanlage ad acta gelegt hat. Ganz im Gegenteil: „Wir halten daran natürlich fest, aber es kann eben noch zwei bis zweieinhalb Wochen dauern, bis wir richtig loslegen können.“

Wird das noch was?

Aus seiner Sicht ist das die einzige Chance, die lokale Skaterszene in diesem Jahr noch glücklich zu machen. Denn er glaubt nicht daran, dass die Stadt noch heuer den Spatenstich für den geplanten und mit staatlichen Zuschüssen geförderten Skatepark anberaumen kann. Zu viel Zeit sei schon ohne greifbares Ergebnis ins Land gezogen. Er sei froh, wenn das Projekt im kommenden Jahr über die Bühne geht, so der 24-Jährige.

Schon einmal enttäuscht

Und er hofft, dass es mit Blick auf die Unterstützung der Kommune nicht wieder bei bloßen Worten bleibt. So wie 2008, als die Skater auf eigene Kosten eine Rampe herrichteten. Verknüpft mit der Zusage, dass die Stadt dafür die Kosten trägt – „auf das Geld warten wir heute noch“. Doch Stephen Schaak ist Optimist: „Ich denke, das wird schon was, an uns soll es jedenfalls nicht liegen.“

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