Rolf Waldhier habe "mit Proben alter Schule" die Band geformt, sagt Kienle. "Im Grunde hat Rolf uns überhaupt erst das Singen beigebracht. Ohne ihn wäre das Projekt als Schnapsidee gescheitert", sagt Gründungsmitglied Johannes Betz. "Er hat uns am Klavier seine Arrangements vorgespielt, wir haben versucht, das zu verinnerlichen", sagt Kienle. "Der Rolf war ein unglaublich erfahrener Mensch. Zehn, 15 Jahre älter als wir. Er war der Papa der Band. Er stand über uns, hatte eine klare Meinung. Die oft nicht unserer Meinung entsprach."
Dass Rolf Waldhier die Band 2008 verlassen hat, um sich neuen Projekten zuzuwenden, habe die Band überrascht. "Wir haben es akzeptiert. Aber es war ein großer Bruch." Dennoch: Noch heute spielt Six Pack viele der Arrangements, die aus der Feder von Rolf Waldhier stammen. Zu den Klassikern gehört "Je ne regriette rien" von Edith Piaf oder die Bearbeitung von "L'amour est un oiseau rebelle" aus George Bizets "Carmen". Songs, die den Zuschauern auch heute noch die Tränen des Lachens in die Augen treiben.
Das Lachen ist verstummt, die Arrangements leben weiter
In ihrem Nachruf bringt die Band den kraftvollen Charakter Rolf Waldhiers, der in den vergangenen Jahren oft im Zuschauerraum, nicht mehr wie früher am Mischpult oder als Regisseur der Shows im Saal war, mit einem Satz auf den Punkt: "Ich verlange unbedingten Gehorsam, brülltest du vor langer Zeit, und hast dich dabei vor Lachen geschüttelt." Das Lachen ist verstummt, seine Arrangements leben weiter. Und ohne Waldhier hätte es Six Pack nicht gegeben.
Im Probenraum mit Six Pack: