Kraft und Stärke für diese Aufgaben schöpfe sie draußen in der Natur: „Die Ruhe dort erfüllt mich. Die Franziskaner loben die Natur als Teil der Schöpfung. Dieser Gedanke hat mich schon früh angesprochen. Deswegen bin ich mit 16 Jahren auch nach Assisi gegangen, um dem franziskanischen Geist näher zu kommen, dem ich mich schon immer sehr nahe gefühlt habe.“
Spaß hat sie an Mittelalterspektakeln und -märkten, in ihrer Freizeit besucht sie auch Gothic- oder Heavy-Metal-Festivals, etwa in Dinkelsbühl. Auch ihre Abschlussarbeit an der Uni hat sie über die Religion in der Gothic-Szene geschrieben. Denn auch die Schwarz-Träger befassen sich intensiv mit der Sinnsuche, sie halten an alten Göttern und alten Ritualen fest.
Entweder im Fußballklub oder Ministrant
Silke Vollath ist Religion schon immer nah und wichtig gewesen. „In meiner Verwandtschaft habe ich mehrere Pfarrer und von meinen Eltern habe ich eine gesunde Religiosität anerzogen bekommen. Letztlich ist es doch so: Als Jugendlicher bist du entweder im Fußballklub oder Ministrant“, sagt sie.
Der Wunsch, spirituell zu arbeiten, sei ein Prozess gewesen, der sich mit ihren Erfahrungen immer lauter zu Wort gemeldet hat. Wie eine innere Stimme. Nach der Ausbildung bei der Bank ist sie für ein Vierteljahr zum Jugendtreff nach Taize gegangen und war auch eine Zeit lang im Mutterhaus der Dillinger Franziskanerinnen. „Mir hat es immer gut getan, Gebete zu besuchen, ich mag das Beruhigend daran.“ Während des Studiums hat Vollath auch in einer heilpädagogischen Einrichtung in Irchenrieth mit Menschen, die eine Behinderung haben, gearbeitet. „Vorher hatte ich nie Kontakt“, sagt sie.