Aufklärungsqoute bei Verbrechen hoch
Nicht nur die ZDF-Studie sieht für die Region das Thema Sicherheit als großen Trumpf. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die oberfränkische Kriminalstatistik. "Bei der Anzahl der registrierten Straftaten in Oberfranken ist 2017 ein Rückgang zu verzeichnen", sagt der Polizeisprecher. Gleichzeitig sei die Aufklärungsquote in Oberfranken mit 69,9 Prozent die höchste in ganz Bayern. "Hier hat auch die Bevölkerung einen nicht geringen Anteil dazu beigetragen. Die Wahrscheinlichkeit, in Oberfranken Opfer einer Straftat zu werden, liegt unter dem bayernweiten Schnitt", sagt Udo Roppelt.
Anfang des Jahres hatte das Focus-Ranking den Raum Kulmbach bundesweit auf Platz 20 bei der Kategorie "Lebensqualität" eingestuft. Unter diesem Punkt waren wie bei der ZDF-Studie mehrere Einzelindikatoren der Bereiche Gesundheit und Sicherheit zusammengefasst. Die Straßenkriminalität und der Wohnungseinbruchsdiebstahl zählten dazu, ebenso das Arbeitskräftepotenzial, die gleiche Entlohnung für Frauen und Männer, die Altersarmut, die Krankheitstage bei Betriebskrankenkassen, die kommunalen Steuereinnahmen und als Umweltindikator die Stickstoffminderung im Sickerwasser. Zusammengenommen sind das die Faktoren, bei denen Kulmbach weitaus bessere Noten erhält als die meisten anderen deutschen Landkreise.
Es fehlt an Erholungsflächen
Um an die Spitze aufzurücken, müsste sich der Landkreis vor allem im Bereich "Natur und Umwelt" steigern. Die aktuelle Deutschland-Studie von ZDFzeit sieht Kulmbach in dieser Kategorie bundesweit nur auf Rang 250. Es fehle vor allem an Erholungsflächen, schreibt die Studie. Beim Anteil der Erholungsfläche an der Gesamtfläche erreicht Kulmbach unter den 401 Landkreis den 365. Rang. Vergleichsweise gut sind die Ergebnisse bei der Wahlbeteiligung, bei den Eheschließungen, der Ganztagesbetreuung für Kinder, der Vereinsdichte sowie der Bar- und Restaurantdichte.
In der Kategorie "Arbeit und Wohnen" erreicht Kulmbach bei der ZDF-Studie Rang 167. Vor allem dank der günstigen Mietpreise und der vergleichsweise großen Wohnfläche je Einwohner erhält der Landkreis diese gute Einstufung.
Bayreuth auf Platz 89
Mit Platz 168 im Gesamtranking kann sich Kulmbach in Oberfranken insgesamt gut behaupten. Nur die Städte Bamberg (Rang 30), Coburg (Rang 38) und Bayreuth (Rang 89) sowie die Landkreise Forchheim (Rang 91) und Lichtenfels (Rang 139) erhalten eine bessere Platzierung in der Deutschland-Studie von ZDFzeit. Dahinter folgen der Landkreis Bamberg (Rang 170), der Kreis Coburg (Rang 187), der Kreis Hof (Rang 212), der Kreis Bayreuth (Rang 229), der Kreis Kronach (Rang 236), der Kreis Wunsiedel (Rang 249) und die Stadt Hof (Rang 303).
Deutschlandweit lebt es sich am besten in München, sagt die ZDF-Studie. Die bayerische Landeshauptstadt erreicht den Spitzenplatz und liegt im Bundesvergleich vor Heidelberg, Starnberg, Potsdam und Garmisch-Partenkirchen.
In der Kategorie "Arbeit und Wohnen" darf sich Erlangen-Höchstadt über Rang eins freuen. Für die Kategorie "Freizeit und Natur" erhält Potsdam die meisten Punkte.
Und in der Kategorie "Gesundheit und Sicherheit" sieht das ZDF Bad Tölz-Wolfratshausen ganz vorn. Aber auch bei den Tölzern ist nicht alles rosarot. Wie die Studie zeigt, liegt der oberbayerische Landkreis bei den Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr auf einem schlechten Rang 344. Da lebt es sich im Kreis Kulmbach, der bei den Verkehrsopfern den Mittelfeldplatz 201 erreicht, wiederum etwas sicherer.
Die Studie
ZDFzeit und das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos haben 401 Landkreise und kreisfreie Städte miteinander verglichen. Alle Ergebnisse finden sich im Internet unter deutschland-studie.zdf.de.