Selbstverteidigung: 10 Notfall-Tools

Von Christophe Braun
 Foto: red

Vom Schlüsselanhänger bis zum Gasrevolver: Wenn's um Selbstverteidigung geht, weiß Freddy Kleinschwärzer Bescheid. Wir haben den Sicherheitstrainer gebeten, zehn Notfall-Werkzeuge vorzustellen.

 
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"Seht Ihr?", sagt Freddy Kleinschwärzer, nachdem er einen Angriff seines Partners Roy Rohloff pariert, eine halbe Drehung gemacht und das Handgelenk des Angreifers schmerzhaft verdreht hat: "Jetzt sieht's schon ganz anders aus, oder? Jetzt können wir richtig Spaß haben." Rohloff grinst mit schmerzverzerrtem Gesicht. Die Teilnehmer des Workshops in der Karateschule Okinawa - etwa 20 Bayreuther, vornehmlich Frauen und Kinder - kichern. Selbstverteidigung ist eine ernste Sache; Selbstverteidigungs-Training kann durchaus auch Spaß machen.

Polizei-Trainer auf zwei Kontinenten

Freddy Kleinschwärzer lacht. Der kahlgeschorene 56-Jährige weiß, wovon er spricht. Seit über 30 Jahren arbeitet er bei der Bundespolizei, Schwerpunkt: Kampf- und Sicherheitstraining. Der mehrfache Kickbox-Meister hat deutsche und US-amerikanische Polizisten ausgebildet, trägt schwarze Gurte in mehreren Kampfsportarten und ist bis heute regelmäßig selbst im Einsatz. An diesem Samstag gibt er einen zweistündigen Workshop in der Karateschule in der Weiherstraße.

Hohe Nachfrage seit der Kölner Silvesternacht

Seit mehreren Jahren bietet Kleinschwärzer auch private Sicherheitstrainings an; in Oberfranken gemeinsam mit dem Bayreuther Gewaltpräventionstrainer Roy Rohloff. "Die Nachfrage ist zuletzt stark gestiegen - gerade nach der Silvesternacht von Köln", sagt Kleinschwärzer. Vor allem Frauen nähmen an seinen Workshops teil. "Die Trainings vermitteln nicht nur Kenntnisse für den Ernstfall, sondern geben den Teilnehmern Selbstbewusstsein und ein größeres subjektives Sicherheitsgefühl - das kann manchmal schon entscheidend sein", sagt der Sicherheitsexperte. 


Selbstverteidigungs-Werkzeuge - legal und illegal.

Sprays sind praktisch nutzlos

Während des Workshops stellen Kleinschwärzer und Rohloff eine ganze Reihe von Gegenständen vor, mit denen man sich im Ernstfall verteidigen kann - vom Spezialschirm über das Gefahrenabwehr-Spray bis zum Gasrevolver. In einem unscheinbaren Metallkoffer verwahrt Kleinschwärzer auch mehrere Selbstverteidigungs-Werkzeuge, die in Deutschland streng verboten sind. Als Trainer und Dozent darf er sie vorstellen; der Einsatz ist tabu. Von einer legalen Variante rät Kleinschwärzer den Teilnehmern ab: Gefahrenabwehr-Sprays taugten wenig, erklärt er. "In praktisch keiner Situation sind diese Sprays wirklich nützlich."

Fotos: Zehn Sicherheits-Tools - und was die Experten von ihnen halten:

(In den Fotos ist Roy Rohloff zu sehen; die Erläuterungen stammen von Freddy Kleinschwärzer.)
 

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