Drainagen könnten der Grund sein Seit Jahrzehnten nasse Keller in Heinersreuth

Von Heike Hampl
 Foto: red

Wenn Margareta Teufel wegfährt, dann ist da immer dieses mulmige Gefühl. Die Sorge, dass der Keller unter Wasser steht, wenn sie heimkommt. In ihrem Haus Am Lerchenfeld in Heinersreuth hat sie oft erlebt, wie bei Regen das schmutzige Abwasser aus dem Kanal in den Keller kam. Dann haben sie und ihr Mann es die ganze Nacht in Eimern aus dem Haus getragen.

 
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In den 1970ern versprach die Gemeinde, einen neuen Kanal bauen zu lassen. Teufel nimmt es dem Bürgermeister übel, dass das bis heute nicht geschehen ist, sie fühlt sich nicht ernst genommen. Die Gemeinde ist verpflichtet, Schaden von den Bürgern abzuwenden, der durch das öffentliche Abwassersystem entsteht. Doch im Fall von Margareta Teufel hat sich die Gemeinde wohl nichts zuschulden kommen lassen. Jeder Bürger muss sich selbst vor Rückstau schützen.

Der Putz bröckelt

Seit einigen Jahren ist das Schlimmste in Margareta Teufels Haus vorbei. Rückstauventile halten das Kanalwasser draußen. Trotzdem: Die Kellerwände sind nass, der Putz bröckelt. Und die 76-Jährige hat keinen Mann mehr, der sich um die Reparaturarbeiten kümmern könnte. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“

Margareta Teufels Haus ist zusammen mit 28 Häusern an einen Abwasserkanal angeschlossen, der 30 Zentimeter Durchmesser hat. Das Kanalrohr liegt flach im Boden, hat kaum Gefälle. Sie glaubt, das sei das Problem. Doch sie könnte irren. Das Haus wurde in den späten 1960er Jahren gebaut. Das Problem mit dem feuchten Keller haben viele Häuser dieses Alters.

Problem Drainage

„Wenn wir einen größeren Kanal einbauen, bleibt der Keller von Frau Teufel nass“, sagt Rainer Schimpf, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes Rotmaintal. Schimpf vermutet, dass auf Teufels Grundstück eine Drainage an den Kanal angeschlossen ist – wie auf vielen Grundstücken. Ist der Kanal voll, dann drückt das Wasser von dort in die Drainage. Und weil sie Löcher hat, läuft das Wasser heraus und steigt innerhalb der Kiesschicht hoch. Hausbesitzer merken das nicht, bis die Wände nass sind. Drainagen dürfen nicht an den Kanal angeschlossen sein, weil die Gefahr besteht, dass Abwasser in das Grundwasser sickert. Schimpf rät Margareta Teufel, die Situation zu ändern. Sonst bleibt das Wasser .

Dafür müsste man den Boden aufgraben und die Drainage abschließen. Stattdessen käme eine Pumpe dran, die das Wasser in einen Gartenteich oder auf die Straße pumpt. Margareta Teufel glaubt nicht, dass das Problem auf ihrem Grundstück liegt. „Der Kanal ist zu klein“, ist sie sicher. Schimpf will sie bald besuchen und eine Lösung finden.

Info: Salpeter im Keller ist ein Hinweis darauf, dass der Keller wegen einer Drainage von Abwasser umspült wird, in dem Fäkalien sind.

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