Nach den ersten Eindrücken vom Team: Was ist noch drin in dieser Saison?
Seiferth: Wir haben auf jeden Fall das Zeug, mehr Spiele zu gewinnen als in der Vorrunde, ohne gleich das Wort Playoffs in den Mund zu nehmen. Wir müssen nur unsere Stärken in die Waagschale werfen.
… die da wären …
Seiferth: Mir ist die Athletik der Spieler sofort aufgefallen. Somit sehe ich eine unserer Stärken im Fastbreak. Wir haben eine gute Balance zwischen Inside- und Outside-Spiel. Ich selbst möchte auf jeden Fall dazu beitragen, unser Spiel variabler zu machen und mehr Dominanz unter den Korb zu bringen.
In der jüngeren Bayreuther Basketball Vergangenheit war die einzige Konstante die große Fluktuation im Team. Könnten Sie zu einer Konstanten hier werden, oder ist Bayreuth für Sie doch eher Durchgangsstation auf dem Weg zu einem sicheren Playoff-Kandidaten?
Seiferth: Auch wenn das aus meiner sportlichen Vita nicht herauszulesen ist, so bin ich sicher kein Typ, der jede Saison einen anderen Verein braucht. Zugegeben, das mit Bayern ist nicht so optimal gelaufen. Aber hätte es in Artland vorher nicht diese halbe Insolvenz und den Rückzug gegeben, wäre ich wahrscheinlich immer noch dort. Mir ist das Team sehr wichtig, meine Rolle in der Mannschaft und auch das Umfeld. Insofern kann ich mir auch einen längeren Verbleib hier in Bayreuth durchaus vorstellen. Mehr als so eine grundsätzliche Einschätzung ist aber zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, da ich ja noch nicht einmal ein Spiel gemacht habe.
Gutes Stichwort. Oldenburg als Tabellenvierter und Pokalsieger ist zu Ihrem Einstand gleich eine echte Nummer. Wie ist der Überraschungscoup zu schaffen?
Seiferth: Wichtig ist, dass wir mit Enthusiasmus und der richtigen Einstellung zu Werke gehen und uns als Team schnell finden. Wir können als Underdog eigentlich befreit aufspielen und uns von der tollen Atmosphäre in der Halle tragen lassen. Ein Sieg ist nicht utopisch.
Was haben Sie sich heute persönlich vorgenommen – Einsatzminuten, Punkte, sonstige Statistikwerte?
Seiferth: An irgendwelchen Zahlen möchte ich Erfolg oder Misserfolg nicht festmachen. Wenn wir gewinnen, dann war das für mich ein erfolgreicher Abend – egal, wie viele Punkte ich gemacht habe und wie lange ich auf dem Feld stand. Ich werde auf jeden Fall mit vollem Einsatz zu Werke gehen und unsere Jungs im Teamplay unterstützen. Das habe ich mir vorgenommen. Ich freue mich riesig auf das Spiel.
Sie bekommen es im direkten Duell mit einem Ex-Bayreuther zu tun. Brian Qvale könnte ihr größerer Bruder sein – 210 cm groß, 115 kg schwer, 27 Jahre alt, ebenfalls ein klassischer Brettcenter. Eine machbare Aufgabe?
Seiferth: Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich kenne ihn gut, habe mit Trier und auch mit Bayern schon gegen ihn gespielt. Es waren recht interessante Duelle. Er wird hier in Bayreuth sicherlich einen warmen Empfang bekommen. Aber ich bin da, um ihm die Suppe zu versalzen.