Erste Live-Übertragung der Palmweihe aus Bayreuth ab 9.30 Uhr ZDF überträgt am Sonntag Gottesdienst aus der Bayreuther Schlosskirche

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Christian Karl Steger, der Pfarrer der Schlosskirche. Er wird am Sonntag den Gottesdienst zum Palmsonntag zelebrieren, der vom ZDF live ausgestrahlt wird. ⋌Foto: Waha Foto: red

Noch ist er entspannt. „Lampenfieber? Noch nicht“, sagt Christian Karl Steger, der Pfarrer der Bayreuther Schlosskirche. Aber er weiß, irgendwann wird die Aufregung kommen. Denn auf ihn und seine Schlosskirchen-Gemeinde sind am Sonntag die Augen von bis zu einer Million Menschen gerichtet.

 
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Vielleicht sind es auch mehr, die zuschauen, wenn das ZDF aus der Schlosskirche live die Palmweihe und den Gottesdienst zum Palmsonntag sendet. 9.30 bis 10.30 Uhr. Die christliche Tatort-Zeit am Sonntagvormittag.

Großer Aufwand für die Live-Übertragung

Seit Wochen laufen die Vorbereitungen. Ein riesiger Aufwand. Nicht nur für den Fernsehsender, der mit mehreren Lastzügen voller Übertragungstechnik in der Innenstadt aufgefahren ist.

Auch für die Gemeinde, für die Freiwilligen um Pfarrer Steger, die dazu beitragen, dass der Gottesdienst aussieht, wie er immer aussieht. Alles muss sitzen, wie immer. Aber diesmal ist doch alles anders, sagt Steger. Auf die Sekunde genau muss alles passen.

Von allen Texten und Liedern wurde die Zeit gestoppt

Jeder Text, jedes Lied – gestoppt. Damit alles in eine Stunde Sendezeit passt. Seine Predigt hat er „schon vor zwei oder drei Wochen fertig gehabt und eingeschickt. Auch sie wurde gelesen und gestoppt. Sechs, sieben Minuten. Mehr geht nicht“, sagt Steger. „Aber ich habe sie noch einmal überarbeitet, wegen des schrecklichen Vorfalls in Frankreich.“

Zum ersten Mal wird der Gottesdienst aus der Bayreuther Schlosskirche übertragen, sagt der 36-jährige Pfarrer. „Die Anfrage kam im vergangenen Herbst“, sagt Steger. Steger befragt seine Mitarbeiter, den Lithurgie-Ausschuss, den Pfarrgemeinderat. Die Mehrheit ist dafür. „Deshalb habe ich auch zugestimmt. Denn es ist ein großer Aufwand für die Gemeinde.“

Sechs junge Gemeindemitglieder helfen als Kabelträger

Nicht nur für die sechs jungen Katholiken, die als Kabelträger helfen. „Nach dem Gottesdienst sitzen 30 Leute an den Telefonen, beantworten Fragen von Menschen, die anrufen. Das geht bis 18 oder 19 Uhr“, sagt Steger. Auch das normale Gottesdienstprogramm wird umgekrempelt: Die Kindermesse, Stegers Lieblings-Gottesdienst, weil es da so schön bunt zugeht in der Kirche, muss ausfallen.

Seit Freitagmittag wird die Schlosskirche von den Fernsehtechnikern vorbereitet, wird die Technik verlegt, damit am Sonntag alles klappt. Sprechtraining gibt es für Steger und alle, die in dem Gottesdienst etwas beitragen werden.

Generalprobe am Samstagnachmittag

Am Samstagnachmittag wird es die Generalprobe für den Gottesdienst am Sonntag geben. Einleuchten. Tonproben. Die Vorabendmesse als Aufwärm-Gottesdienst. Am Sonntag müssen die Gläubigen bis 9 Uhr in der Kirche sein, dann gibt es letzte Regie-Anweisungen, eine kurze Lied-Probe, bevor der Gottesdienst dann auf Sendung geht.

Pfarrer Steger war schon als Domspatz im Fernsehen

Steger sagt, in seiner Jugend habe er als Domspatz öfter Fernsehauftritte gehabt. „Aber die Routine ist natürlich weg.“ Auch in seiner Zeit in Bamberg als persönlicher Referent des Erzbischof habe er einige Fernsehübertragungen miterlebt. „Im Hintergrund. Da war es einfach“, sagt Steger. Seine größte Sorge: Dass nicht genug Besucher kommen, „weil sie sich die Messe lieber im Fernsehen anschauen“.

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