Nun wäre der nächste Schritt, eine Pilotanlage mit der entsprechenden Technik für die industrielle Praxis zu entwickeln.
Doch die Chance, dass sie flächendeckend eingesetzt wird, ist derzeit noch nicht allzu groß. „Wir haben große Probleme mit der Heliumversorgung“, sagt die neue Institutsleiterin, Prof. Dagmar Brüggemann. „Der Preis hat sich verdreißigfacht. Eine geregelte Versorgung ist daher wohl nicht sicherzustellen.“ Diese Problematik habe sich leider erst nach Beginn der Helium-Forschungsarbeiten ergeben.
Von gesetzlicher Seite sind derzeit nur die Betäubung mit Kohlendioxid und die mittels elektrischem Strom erlaubt. Doch die Fixierung sei ein ungeheuerer Stress für die Tiere, so Brüggemann. „Den Einsatz von Edelgasen spüren die Tiere nicht, offenbar haben sie keine Rezeptoren dafür.“
Der Helium-Einsatz sei noch längst nicht praxisreif: „Da sind noch einige Entwicklungsschritte zu machen. Der Ansatz ist vielversprechend und wir werden weiter daran arbeiten. Die CO2-Methode ist im Moment noch das Beste, was wir haben.“
Dass die Wissenschaftler über tierschonendere Schlachtmethoden nachdenken, sei nicht allein auf die immer kritischer werdenden Verbraucher zurückzuführen. „Der Tierschutz wurde schon immer hoch eingestuft“, sagt Brüggemann, da der Zusammenhang zwischen Stress und Fleischqualität bekannt sei. „Die Fleischbranche hat natürlich Interesse daran, ihre Verluste zu minimieren.“