Schuhhaus Bauer schließt

Von Klaus Trenz
Das Traditionsgeschäft Schuhhaus Bauer schließt. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Es ist nicht zu übersehen: „Wir schließen“ steht auf einem großen Transparent am Schuhhaus Bauer in Pegnitz. Bis auf unbestimmte Zeit gibt es dort einen Ausverkauf von Schuhen. Wenn die Vorräte aufgebraucht sind, werden die Türen des Pegnitzer Traditionshauses nach über 100 Jahren geschlossen. Ob es einen Nachmieter gibt, ist noch offen.

 
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Der Pegnitzer Wolfgang Bauer hatte das Geschäft vor fünf Jahren an den Fürther Geschäftsmann Ergin Öger übergeben, der das Pegnitzer Schuhhaus als eine von drei Filialen weiterbetrieb. Bei der Übergabe herrschte bei Bauer große Erleichterung, dass das Familienunternehmen in dieser Form weiter bestehen konnte. Öger verlegte sich ausschließlich auf Markenschuhe und modische Handtaschen.

Weniger Kunden

Nun zieht er die Konsequenzen aus der nachlassenden Kundenfrequenz. „Die Pegnitzer wissen, dass das eines der ältesten Schuhgeschäfte Frankens ist“, sagt Öger. Aber das machte nicht den nötigen Umsatz. Die Pegnitzer haben das Angebot an Markenschuhen nicht angenommen. „Letztlich hat sich das rein wirtschaftlich nicht rentiert“, sagt Öger: „Es geht leider nicht mehr.“

Eine Pegnitzer Besonderheit ist das nachlassende Interesse, Schuhe beim Fachhändler zu kaufen nicht. „Es machen überall immer mehr Schuhgeschäfte zu“, sagt der Geschäftsmann. Und er prognostiziert Städten in der Größenordnung zwischen 15.000 und 20.000 Einwohner keine gute Entwicklung: „Es werden immer weniger Fachgeschäfte werden.“ Der Online-Handel sei dafür einer der Gründe.

Generationswechsel

Bereits vor über 200 Jahren wurden im Schuhhaus Bauer eine Rotgerberei und eine Lederhandlung betrieben, 1886 übernahm Michael Bauer das Geschäft, 1906 sein Bruder Georg, der erstmals dort Schuhe verkaufte. 1945 wiederum trat Konrad Bauer – in Pegnitz Leder-Michel genannt – in das Geschäft ein und baute dieses 1949 um. 1980 gab es mit der Übernahme durch Sohn Wolfgang den nächsten Generationswechsel. Der Sohn riss das Gebäude 1988 ab und errichtete es im selben Jahr neu.

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