So schützen Sie sich vor Einbruch

Von Gisela Leinberger
Ungesicherte Fenster werden meist mit einem Schraubenzieher aufgebrochen. Foto: Bodo Marks/dpa Foto: red

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Pegnitzdialog informierte die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Bayreuth im Altenstädter Schloss über Einbruchschutz und Sicherheit für Haus und Wohnung.

 
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Der voll besetzte Versammlungssaal im Altenstädter Schloss ließ keinen Zweifel daran, dass das Thema, zu dem Bürgermeister Uwe Raab eingeladen hatte, auf großes Interesse stieß. Der kriminalpolizeiliche Fachberater und Referent Rainer Peterson wies gleich zu Beginn des Abends darauf hin, dass die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Bayreuth kostenlose Beratungen zum Thema Einbruchsicherung anbietet und auch Vor-Ort-Besuche durchführt.

Banden von drei bis vier Einbrechern

Die meisten Einbrüche werden „wie alle Jahre ab der Uhrumstellung im Oktober für circa sechs Wochen“ in Abwesenheit der Bewohner verübt. In der Regel, so Peterson, handelt es sich um Banden von drei bis vier Einbrechern, von denen einer draußen Schmiere steht und die anderen sich im Haus „bedienen“.

Bargeld und Schmuck

Ziel ist meist Bargeld und Schmuck, da dies leicht zu verbergen und zu transportieren ist und die häufig „reisenden, ausländischen Straftäter“ mit vor allem rumänischer und bulgarischer Herkunft damit weniger auffallen. In 70 Prozent der Fälle findet der Einstieg über Fenster oder Terrassentüren im Erdgeschoss statt.

Haustüren sind weniger "beliebt"

Zu 80 Prozent wird dabei ein Schraubenzieher benutzt. „Das geht schnell, es wird drei bis viermal angehebelt, dauert rund 30 Sekunden und macht wenig Lärm“ so Peterson. 20 Prozent der Täter versuchen, den Fenstergriff zu erreichen, indem sie das Fensterglas einwerfen und den Griff öffnen. Haustüren hingegen sind bei den Einbrechern aufgrund der besseren Sicherung und dem erhöhten Lärmpegel und Zeitaufwand meist weniger „beliebt“. Die Schwachstellen, so resümiert der Polizeifachmann, sind „in erster Linie ebenerdige Fenster und Terrassentüren an der Hausrückseite sowie Fenster neben der Kellertür“.

Die Polizei verzeichnete 2015 7480 Einbrüche in Bayern, davon 406 in Oberfranken. 2016 gab es 496 Einbrüche. Allerdings: In Bayern scheiterten knapp die Hälfte der Einbrüche.

Das rät die Polizei:

- Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit – sperren Sie unbedingt Ihre Haustür ab.

- Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Fenster sollen auch nicht gekippt sein

- Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck.

- Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus.

- Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit beispielsweise in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter.

-  Praktizieren Sie Nachbarschaftshilfe! Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn und erwecken Sie einen bewohnten Eindruck, indem Sie beispielsweise den Briefkasten leeren oder die Rollläden zur Nachtzeit schließen.

-  Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück.

- Notieren Sie sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen.

- Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei und auch ihre Nachbarn!

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