Auf dem Werksgelände mit dem Auto fahren
Unbürokratisch geht auch die Firma ZF vor, wenn ihre zehn Feuerwehrmänner, die den Wehren in Auerbach und Michelfeld angehören, alarmiert werden. Sie können sofort den Arbeitsplatz verlassen und zwar schnell: Sie dürfen innerhalb des Werksgeländes ihr Auto abstellen, damit sie in der gebotenen Eile am Feuerwehrhaus sind, um zum Einsatz zu fahren. Mit einer Ausnahme, die aber laut Harald Schmidt kaum vorkommt: Steht ein Feuerwehrmann bei ZF an einer Produktionsmaschine und kann er nicht ersetzt werden, kann auch ZF ihn nicht gehen lassen. Dies sei absolut nachvollziehbar, sagt Schmidt. „Der Mitarbeiter hat keine finanziellen Einbußen und die Firma auch nicht“, ergänzt Lautenschlager. Den Verdienstausfall des Feuerwehrdienstleistenden übernimmt die Stadt Auerbach.
2008 reihte sich die Firma Fensterbau Gnan in die Reihe der Partner der Feuerwehr ein. Auch dort können aktive Feuerwehrleute bei einer Alarmierung den Arbeitsplatz verlassen. „Ohne Wenn und Aber“, sagt Geschäftsführer Bernhard Gnan, „auch wenn die Arbeit liegen bleibt oder wir die Arbeit anderweitig schaffen müssen.“ Die Auszeichnung sei für die Firma überraschend gekommen und man schätzt sie sehr. So aus heiterem Himmel kam die Auszeichnung nicht. Die Familie Gnan war schon immer ein Förderer und Gönner der Feuerwehr Auerbach, auch wenn es um teure Anschaffungen ging. „Für uns ist das selbstverständlich“, so Gnan.
Den Einsatz den Bürgern bewusst machen
Partner der Feuerwehr können sich zudem die Raiffeisenbank Auerbach-Freihung und die Ambulante Intensivpflege Bayern (A.I.B.) nennen. Sie wurden 2011 beziehungsweise 2016 von der Feuerwehr ausgezeichnet.
Das sagt der Bayerische Feuerwehrverband: Zu den Aufgaben der Feuerwehr und ihres Trägers, das heißt der örtlichen Gemeinde, gehört es deshalb auch, der Bevölkerung bewusst zu machen, dass dem Einsatz der Feuerwehrleute ein ebenso großes Engagement der Arbeitgeber – selbst unter Inkaufnahme wirtschaftlicher Nachteile – zur Seite steht. Nur so wird auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten diese ’nachbarschaftliche’, ehrenamtliche Hilfeleistung möglich gemacht. Ohne die professionelle und schnelle, weil ortsnahe, Einsatzbereitschaft ist aber das Schutz- und Hilfeziel für die örtliche Bevölkerung nicht zu gewährleisten.