Schluss mit NS-Größen als Ehrenbürger

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In Bayreuth war der Diktator ein gern gesehener Festspielgast: Unser Bild zeigt ihn mit Winifred Wagner im Jahr 1936.Foto: Wolfgang Wagner/Hauptstaatsarchiv Foto: red

Warum tun sich Kommunen im Jahr 2017 noch so schwer mit ihrer NS-Geschichte? Marktschorgast ist längst kein Einzelfall. Auch Bayreuth vollzog die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde von Adolf Hitler erst im Jahr 2013.

 
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Wenn sich der Marktschorgaster Gemeinderat jetzt von berüchtigten Nationalsozialisten distanziert, ist das gut so, aber längst überfällig.

Oberste Priorität hatte das Thema Ehrenbürger aus der NS-Zeit offensichtlich nicht. Auf den Tisch kam es sowieso erst nach einem Hinweis von außen. Und dann dauerte es leider noch einmal drei Jahre, bis sich der Gemeinderat entschloss, endgültig einen Schlussstrich zu ziehen. Schien mit dem Tod der Betreffenden doch alles erledigt.

Marktschorgast ist wahrscheinlich kein Einzelfall. Viele Orte im Landkreis Kulmbach und darüber hinaus scheuen sich davor, ihre NS-Vergangenheit aufzuarbeiten. Vielmehr wird diese über 70 Jahre nach Kriegsende noch immer tabuisiert. Vor einer offenen Diskussion schreckte auch der Gemeinderat Marktschorgast zurück. Stattdessen ist über eine vorab abgestimmte Erklärung entschieden worden.

Kann sein, dass nur versucht wurde, alles richtig und ja keinen Fehler zu machen. Trotzdem wirkt es irgendwie halbherzig.

Eine mutige Herangehensweise sieht anders aus.

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