Schloss: Geschichte des Umbaus in Bildern

Seit April ist der Untere Hof von Schloss Thurnau eine Baustelle. Ein 100 Meter langer Bauzaun sichert die Sanierung des Nordflügels ab. Doch ein Spaziergang entlang der Absperrung lohnt sich: Auf 28 Planen zeigt das Schlossprojekt ab Mittwoch, wie sich das historische Bauwerk im Laufe der Zeit verändert hat.

 
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Günter Karittke vom Schlossprojekt griff dafür tief in sein Fotoarchiv. Aus schätzungsweise 30.000 Fotos wählte er gut 60 Aufnahmen für die Abbildungen auf der Vorderseite der Zäune aus. Die Bilderstrecke verläuft entlang des Nordflügels bis zum Löwentor des Künßbergflügels. Der Thurnauer dokumentiert seit vielen Jahren die Revitalisierung des Schlosses. Ihn fasziniert die Schönheit der alten Schlossanlage, ihre geheimen Winkel und verborgenen Ansichten aus dem Inneren des Gebäudes. Das Motto der Fotogalerie am Schloss lautet „Schloss Thurnau gestern - heute - morgen“.

Fotodokumentation auf Bauzäunen

Bereits bei der Sanierung des Gebetserkers wurde die Idee geboren, die Bauzäune mit Bildern zu gestalten und damit die Entwicklung der vergangenen Jahre zu dokumentieren. Bislang stand davon jedoch nur einer am Eingang der Kemenate. „Auch viele Einheimische haben vergessen, wie das Schloss früher aussah“, sagt Karittke. „Und Besucher trauen sich während der Bauphase oft nicht hinein.“ Nun sollen in der längeren Bauphase wenigstens die Fotos ein Hingucker sein. Heute soll die Fotodokumentation aufgebaut werden. Wer mehr Geschichten und Einzelheiten rund um das Schloss erfahren möchte, dem bietet Günter Karittke auch Führungen an.

Bilder sollen für sich sprechen

Mit Klaus Bodenschlägel von der Spitalstiftung, seinem Schlossprojekt-Partner Ralf Wirth und Matthias Hartl vom Schlosshotel entwickelte Karittke zusammen das Konzept. Auf Begleittexte wurde verzichtet, die Bilder sollen für sich sprechen. Wer sie vergleicht, erkennt die zunehmende Verschönerung der einst vom baulichen Zerfall bedrohten Schlossburg. Die Ausstellung verdeutlicht während der nächsten eineinhalb Jahre allen Interessierten, in was für einem marodem Zustand sich das Schloss noch vor 15 bis 20 Jahren präsentierte und welche Ausstrahlung es heute besitzt. Die Gräflich Giech’sche Spitalstiftung, der das Schloss gehört, will anhand der Fotogalerie einem breiten Publikum demonstrieren, welche Fortschritte der Umbau macht.

Bauphase dauert bis 2019

Beim Zwinger werde derzeit ein Fluchtweg gebaut, so Karittke. Vor den Nordflügel im Unteren Schlosshof begannen die Vorarbeiten für den geplanten Glasvorbau mit Aufzug. Auch das Dach müsse neu eingedeckt werden und noch vieles mehr stehe an. Im Jahr 2019 soll die Nordflügelsanierung laut Karittke abgeschlossen sein. Darin wird in Zukunft das neue Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth beheimatet sein. Die ersten Mitarbeiter des Instituts sind schon in Thurnau. Bis zum Abschluss der Bauarbeiten ist Professor Martin Ott mit seinem Team im Carl-Maximilian-Bau des Oberen Schlosshofes untergebracht.

Dort wird in diesem Jahr auch das 17. Schlosskonzert des Thurnauer Musikvereins am Freitag, 28. Juli, 19 Uhr, veranstaltet. Der Ahnensaal des Forschungsinstituts für Musiktheater der Universität Bayreuth soll ebenfalls wieder mit kulturellen Angeboten belebt werden. All die Bemühungen und Initiativen zeigen, dass das Schloss nach und nach wieder mit Leben erfüllt wird. ue

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