Die Junge Union demonstriert für einen „Campus für Kulmbach“. CSU-Stadtrat Torsten Grampp steht mit in der Männerriege. Eine Hochschuleinrichtung würde endlich wieder frischen Wind und junge Leute in die Stadt bringen. Die Forderung ist nicht ganz neu. Wird sich das Kabinett dazu durchringen? Neben Kommunal- und Landespolitikern von CSU und Freien Wählern lassen sich nur wenige interessierte Bürger auf dem Marktplatz blicken. Vertreter von SPD und Grünen sind nicht in Sicht. Dafür tummeln sich umso mehr Polizisten und Sicherheitskräfte auf dem sonst so beschaulichen Platz in der Innenstadt.
Nur einer findet kein Gehör: Ein Iraner aus Weidenberg, der darum kämpft, eine Ausbildung als Zahntechniker machen zu können. Weil er Schwierigkeiten mit der Beglaubigung seines Schulzeugnisses hat, sind seine Pläne ins Stocken geraten. Doch der junge Mann kommt nicht an den Ministerpräsidenten heran. Hätte Seehofer helfen können, wenn er ihn wahrgenommen hätte?
Die Mutter aller Probleme
Oberbürgermeister Schramm ist derweil gespannt, ob sein vorab unterbreiteter Vorschlag für eine Uni-Außenstelle in Kulmbach mit den Schwerpunkten „Life Science, Food und Health“ im Kabinett Gehör finden wird. Trotzdem fügt er in seiner Begrüßungsrede an: „Ich halte den Medizincampus nach wie vor für eine gute Idee.“ In Kulmbach sei die „demografische Entwicklung die Mutter aller Probleme“, sagte Landrat Söllner in Richtung Ministerrat. Er hoffe, dass das Kabinett dafür eine Lösung habe.
Seehofer versprach, dort nachzubessern, wo es nötig sei. Der Auftrag der Staatsregierung sei, für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern zu sorgen. Was keineswegs einfach sei: „Unsere Tätigkeit ist eine permanente Baustelle.“ Wenn sich die Türen des historischen Sitzungssaals im Rathaus am Nachmittag wieder öffnen, wird man sehen, welchen Teil der „Baustelle Oberfranken“ der Ministerrat in Angriff nimmt.
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