Betroffenheit über die Schilderung dieses Geschehen in einer "Miefbude" auf dem "Gebiet der DDR" kommt bei den leider nur wenigen Zuhörern nicht auf. Sie kennen den Autor Frank Michael Wagner persönlich, wissen schon lange von seinen Plänen für dieses, sein neuestes Buch, das er am Donnerstagabend in der Black Box der Stadtbibliothek vorstellt. Und sie können sich sicher sein, dass es sich bei "Das unreife Wanken des Schlüpferdiebes in der Wolfsschanze" nicht um einen trockenen Historienroman über die Siebziger Jahre im realsozialistischen Bruderstaat namens DDR handelt, sondern um eine bitterböse Satire. Der Pressesprecher der Bayreuther Partnerstadt Rudolstadt, vor 59 Jahren in der DDR geboren und dort aufgewachsen, schildert mit ironischem Unterton das Leben in einer miefigen Kleinstadt in den Siebziger Jahren, wo das "Dünnschisskombinat" das Einkommen der moralinsauren spießigen Kleinbürger sichert, wo die nach Zwiebeln stinkenden Abgase des Chemiebetriebes für juckende Hautausschläge sorgen.