"Es kann nicht sein, dass wir jetzt zum Wortbruch gezwungen werden"
Als es mit der Dorferneuerung in Busbach losgegangen war, hatten sich die Bürger danach erkundigt, ob Kosten auf sie zukommen. Nein, sagten damals mehrere Gemeinderäte. Das war, noch bevor in Sachen SABS auf die Einführung gepocht wurde. "Es kann nicht sein, dass wir jetzt zum Wortbruch gezwungen werden", schimpfte Parchent im Gemeinderat. Bevor es soweit komme, lege er lieber sein Amt nieder.
Claus-Dieter Vogel (CSU) sagte, man habe die Busbacher jahrelang bei anstehenden Sanierungen vertröstet. Er werde sich "mit aller Gewalt dafür einsetzen", dass dort niemand etwas für die Dorferneuerung zahlen müsse. "Ich werde nicht wortbrüchig", kündigte er an. Stefan Zeitler (SPD) ging noch weiter. Der Gemeinderat solle darüber nachdenken, geschlossen zurückzutreten, wenn eine SABS in Busbach greife. Der Gemeinderat will sich nun rechtlichen Beistand suchen, um die Möglichkeiten zu eruieren, Busbach von der Satzung auszunehmen.
Für das eigene Engagement auch noch "die Schaufel drüber" bekommen
Die geschätzten Kosten für die Dorferneuerung liegen bei 3,5 Millionen Euro. Wie viel davon mit einer SABS auf die Bürger umgelegt werden müsste, lasse sich nicht absehen, sagt Bürgermeisterin Pichl im Gespräch mit dem Kurier. Sicher sei jedoch: Zuerst kommen die Zuschüsse vom Amt für ländliche Entwicklung in Höhe von rund 50 Prozent. Dann kommt die Umlage. Umgelegt werde auch nur das, was für einen Mindestausbau der Straßen notwendig gewesen wäre - nicht das, was durch die Dorferneuerung an Extras dazu kommt.
Nichtsdestotrotz will auch die Bürgermeistern alle Register ziehen, um den Busbachern eine Kostenbeteiligung zu ersparen. Im Gemeinderat sagte sie, dass eine Dorferneuerung ohne die Beteiligung der Bürger nicht möglich gewesen wäre, die ihre Zeit opfern. "Und dafür bekommen sollen sie jetzt eins mit der Schaufel drüber bekommen? Das kann nicht sein."