So war es 2014
Einen besseren Einstieg in den Rosenauabend konnten Wrongkong aus Nürnberg 2014 eigentlich nicht abliefern, die Bayreuther Musikfans kannten die Band bereits vom Uni-Open-Air im Vorjahr. Zwar war zu Beginn noch viel Platz zum Tanzen, im Laufe des einstündigen Auftritts änderte sich das aber ziemlich schnell. Die Musik: eine Mischung aus Indie, Electro, Pop – mal ruhig, mal laut, mal langsam, dann schick tanzbar. Die kanadische Sängerin Cyrena Dunbar war dabei die treibende Kraft beim lupenreinen Gig, animierte das Publikum und war sich auch nicht zu schade, bei der Zugabe auch mal kurz über die Tanzfläche zu tanzen, während ihre Bandkollegen ein kleines Instrumental spielten.
Musikalisch ein ganz anderer Weg wurde später von Susanne Blech eingeschlagen. Vor allem weil sich die Schlagzahl der Beats verdoppelte. Hauptprotagonisten: Timon-Karl Kaleyta und das Bruderpaar Jerome und Jobin Vazhayil, die mit ihrem Auftritt auch ein knallhartes Fitnessprogramm ablieferten. Auf der Bühne ging nämlich ordentlich die Post ab, die Drei sprangen, tanzten und wirbelten wie verrückt herum und rappten ihre Hits, angefangen bei „1000 Jahre Kraftwerk“ über „Hände hoch, Feuerwehr“ bis hin zu „Die Katzen von Beate Zschaepe“. Das Ganze erinnerte sehr an Deichkind und Egotronic. Dem Publikum in der nun prall gefüllten Rosenau gefiel es, das obligatorische Selfie der Band rundete das Electro-Feuerwerk gut ab.
So war es 2015
„Wir sind Kampfsport aus Köln und wir sind beim Kneipenfestival für den Krawall zuständig!“ So stellte sich 2015 eine der Bands in der Rosi vor. Die wesentlichen Dinge waren mit den vier K-Wörtern damals auch gesagt. Man sollte aber der Vollständigkeit halber auch noch erwähnen, dass der Stilbruch beim Kneipenfestival gelang. Denn: Über Jahre hinweg dominierten beim Kneipenfestival in der Rosenau Elektrobeats. Doch im Fahrwasser von Bands wie Turbostaat und Love A hatten sich harte deutsche Gitarrenbands mittlerweile eine treue Fangemeinde erspielt – der Audiolith-Zug schien abgefahren. Die zweite Band des Kneipenfestivalabends 2015 waren Adam Angst aus Norddeutschland. Adam Angst wurde als Kunstfigur von Sänger Felix Schönfuss (ex-Frau-Potz und ex-Escapado) geschaffen und vereint Wut, schlechte Laune und Scheinheiligkeit in sich. Ein echter Kotzbrocken also. Dementsprechend ist er gleich im ersten Song „Jesus Christus“ zurückgekommen, um die Menschheit endgültig zu vernichten, doch dann geblendet wird von „Acht Millionen Klicks und einer Show auf Pro 7“. Zum Glück alles nur gespielt. Und das ziemlich gut: Denn der Hauptact des Abends in der Rosenau überzeugte damals mit nahezu perfekt arrangiertem Poppunk.
So war es 2016
Das beste von Bands wie den Kings of Leon, den Strokes oder Coldplay meinte man 2016 in William‘s Orbit vereint zu hören. In diesem Jahr hatten es die sympathischen Weidener auf die große Kneipenfestivalbühne in der Rosenau geschafft. Fröhlich und unbeschwert ging es danach auch bei den Kytes, der Hauptband des Abends, zu. Ihre Songs entwickelten live eine explosive, elektrisierende Wirkung und brachten die gesamte Masse vor der Bühne zum kollektiven Tanzen. Frontmann Michael Spieler sah schon nach kurzer Auftrittsdauer aus wie eine gebadete Maus, Sturzbäche aus Schweiß spiegelten sich auf der knallroten Gibsongitarre.
So war es am Anfang
In den ersten Jahren der seit 1992 währenden Kneipenfestivalgeschichte waren es zumeist lokale Bands, die im großen Saal der Rosenau, im kleinen Saal oder in der benachbarten Kneipe Auftrittsmöglichkeiten erhielten. Der Wunsch des damaligen Pächters Michael „Magoo“ Härtel an die Festivalveranstalter: „Im Saal bitte keinen Krach aber im ersten Stock könnt ihr machen, was ihr wollt!“ Und so kam es, dass auch Metalbands wie Scheißegal oder die Melodicpunks von SMP beim Kneipenfestival ihre Bühne bekamen.
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