Investor Thomas Burger kauft Gebäudekomplex zwischen Von-Römer-Straße und Dammallee - Wohnen und Gastro Römer-Stüberl: Steaks statt Schnitzel

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Der Leerstand in einem großen Gebäudekomplex zwischen der Von-Römer-Straße und der Dammallee im Bayreuther Gassenviertel ist im Herbst zu Ende. Der Investor Thomas Burger hat die Von-Römer-Straße 24 und deren Verlängerung bis in die Dammallee gekauft. Für das Römer-Bierstüberl und die Winkellosalm bedeutet das: Wiederbelebung mit Gastronomie. In den oberen Stockwerken entstehen Wohnungen.

 
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Ingo Froese und seine Mitarbeiter, die in den vergangenen Jahren die Winkellosalm und das Römer-Bierstüberl betrieben haben, sind gerade dabei, auszuräumen. "Das wird Stück für Stück verkauft", sagt Ingo Froese am Montagvormittag im Gespräch mit unserer Zeitung. Thomas Burger, Geschäftsführer der G&B Projektentwicklung GmbH und Geschäftsführer der Pro Haus Burger aus Bindlach, hat die Pläne in der Hand, wie es nach dem Ausräumen weitergehen wird: Die Winkellosalm, sagt Burger, werde wohl mit einer vergleichsweise jungen Gastonomie eineWiederauferstehung feiern. "Wohnzimmer" heißt das Konzept, das nach den Worten Burgers bereits erfolgreich in Coburg, Schweinfurt und Amberg läuft. "Ganztags offen, Mittagstisch, abends Cocktails. Wir müssen nur noch den Vertrag unterzeichnen."

Kleines Steakhaus mit verglaster Küche

Auch für das Römer-Bierstüberl, mit dem sich die Winkellosalm bislang die große Küche geteilt hat, gibt es einen neuen Plan: "Wir stehen in Verhandlungen mit einem Steakhaus-Betrieber aus München, der fränkische Wurzeln hat. Er überlegt, ein kleines Steakhaus dort zu installieren." Statt gutbürgerlicher Küche mit Schnitzeln und Brotzeit wird es Stekas geben. Die Ideen sind weit gediehen: Die Wand zwischen dem Gastraum, der sich über Türen zur Von-Römer-Straße hin öffnen lässt, soll einer großzügen Verglasung weichen, dass der Gast auf Fleisch und Zubereitung blicken kann. "Wir sind neben dem Steakhaus aber auch für andere Konzepte offen", sagt Burger.

Kauf des Komplexes vor zwei Wochen

Den Gebäudekomplex hat Burger, wie er auf Nachfrage sagt, vor zwei Wochen von der Brauerei Maisel gekauft. Die Planung sieht vor, in zwei Bauabschnitten zu sanieren. "Wir packen das Bierstüberl als Erstes an." In beiden Objekten soll das Gewerbe im Erdgeschoss, so wie es die Stadt gerne sehen möchte, erhalten bleiben. "Über dem Bierstüberl werden wir, wie schon in den Nachbarhäusern, Wohnungen einrichten. Burger spricht von je fünf Wohnungen im Haus über dem Bierstüberl und im Kopfbau über dem Eingang der Winkellosalm, dem Bauabschnitt zwei,  an der Dammallee. "Wir werden Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 32 und 85 Quadratmetern machen."

Bis Herbst soll Bauabschnitt eins fertig sein

Das Haus in der Von-Römer-Straße soll bis September fertig sein. "Mit der Gastronomie wollen wir ebenfalls im Herbst starten können. Bis Frühjahr oder Sommer kommenden Jahres soll das komplette Objekt fertig sein." Burger sagt, er rechne für das Gesamtprojekt mit Kauf und Sanierung mit einer Investition von rund zwei Millionen Euro. Das Ensemble im Sanierungsgebiet ist nicht das erste Haus, das Burger saniert: Vor etwa neun Jahren hat Burger die Von-Römer-Straße 26 angepackt, in der Folge in der Altstadt unter anderem die Sophienstraße 24 und die Von-Römer-Straße 22. "Für mich sind die Von-Römer- und Sophienstraße im historischen Stadtkern die schönsten Innenstadtwohnlagen", sagt er.

Mieter schätzen die Infrastruktur

Auch wenn man Abstriche wegen der Parksituation machen müsse, seien die Wohnungen gerade bei Menschen hoch im Kurs, die "eine gute Infrastruktur haben wollen, wenn sie abends nach Hause kommen". Beamte, die am Wochenende nach Hause fahren, Mitarbeiter der Uni oder Manager von großen Unternehmen seien hier Mieter, sagt Burger.

Bayreuth interessant für Investoren

Bayreuth habe sich in den vergangenen sechs bis sieben Jahren "nicht zuletzt durch die Universität einen guten Namen gemacht", sagt Burger. "Viele Leute, die aus beruflichen Gründen aus Bayreuth weggegangen sind, hier aber noch Familie oder Eltern haben, haben Interesse hier in Wohnungen zu investieren. Die Vermietung ist ein Selbstläufer."   

 

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