Rollstuhlfahrer droht mit Explosion

 Foto: red

Große Aufregung in Bayerisch Gmain: Ein Rollstuhlfahrer hat in einer Bankfiliale mit einer Explosion gedroht, falls man ihm nicht einen größeren Geldbetrag aushändigen werde. Zwar wurde der unter Betreuung stehende Mann rasch festgenommen. Aber dann begann der Einsatz erst.

 
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Die Drohung eines offensichtlich geistig verwirrten Mannes mit einer Sprengstoffexplosion hat Bayerns Polizei und Rettungskräfte am Dienstag in Atem gehalten. Die Umgebung einer Bankfiliale in Bayerisch Gmain (Berchtesgadener Land) wurde großräumig abgesperrt. Mehrere Gebäude, darunter eine Grundschule und eine Kindertagesstätte, wurden evakuiert. Erst nach dem Einsatz eines Sprengstoffroboters konnte am Nachmittag Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich um die leere Drohung eines laut Polizei unter richterlicher Betreuung stehenden Mannes.

Der Mann mittleren Alters aus dem Ort war gegen 10 Uhr mit seinem Rollstuhl in die Bank gefahren und hatte Geld verlangt - nach Informationen des am Einsatz beteiligten Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) einen fünfstelligen Euro-Betrag. Seine Forderung untermauerte er mit der Drohung, das Gebäude werde in die Luft fliegen, sollte ihm das Geld nicht ausbezahlt werden. An seinem Rollstuhl sei Sprengstoff deponiert, beteuerte der Mann. Er wurde noch in der Filiale von einer Streife festgenommen.

Doch erst jetzt begann der eigentliche Großeinsatz. Die Polizei ging auf Nummer sicher und zog um das Gebäude einen Schutzbereich mit einem Radius von mehreren Hundert Metern. Schule und Kita wurden evakuiert. Die Bewohner eines Seniorenheims und die Patienten einer Klinik durften zwar in den Gebäuden bleiben, mussten aber den der Bankfiliale zugewandten Bereich meiden.

Von der Schutzmaßnahme waren nach Polizeiangaben an die 300 Menschen betroffen. Der Einsatz des Roboters zum Aufspüren des vermeintlichen Sprengstoffes verzögerte sich, weil ein nahe der Bankfiliale lebender Mann sich zunächst weigerte, seine Wohnung zu verlassen.

Spezialisten der Technischen Sondergruppe der Polizei in Schutzkleidung nahmen nach dem Einsatz des Sprengstoffroboters den Rollstuhl unter die Lupe und stellten danach fest: kein Sprengstoff deponiert. Die Absperrungen und Evakuierungen wurden aufgehoben.

 

dpa

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