Ende der Aufstallpflicht: Tiere am Röhrensee genießen den Auslauf und den Start des Frühlings Röhrensee: Die Vögel sind wieder los

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Allein das Wort klingt schon ungemütlich: Aufstallpflicht. Die ist jetzt rum. Auch für die Vögel am Röhrensee. Sie können sich in den Volieren und Gehegen frei bewegen und genießen das sichtlich, wie Robert Pfeifer, der Leiter des Stadtgartenamtes, sagt. Der Tierpark Röhrensee wird aktuell fit gemacht für den Frühling.

 
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"Gott sei Dank ist die Aufstallpflicht vorbei", sagt Robert Pfeifer am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. "Die Tiere mussten über einen sehr langen Zeitraum unter beengten Verhältnissen leben. Sie haben sonst ja ein Vielfaches an Platz." Seit November mussten die Tiere in Ställen oder in provisorisch hergerichteten Räumen verbringen, seit wegen der Vogelgrippe die Aufstallpflicht in Kraft getreten war. "Wir hatten das schon einmal vor ein paar Jahren. Aber damals war das nicht so lang", sagt Pfeifer.

Rund 200 Vögel waren eingesperrt

Rund 200 Vögel, von der Ente bis zum Flamingo, waren von der Aufstallpflicht betroffen. "Als hier auch noch eine tote Ente entdeckt worden war im Park, ist es uns schon ganz schön mulmig geworden", sagt Pfeifer. "Die hatte aber zum Glück keine Vogelgrippe. Eilig mussten im November Volieren mit Folien abgedeckt werden, damit von Wildvögeln kein Kot in die Gitterbehausungen der Tierpark-Vögel fallen konnte. "Vom Hirschgehege haben wir einen Teil für die Jungfernkraniche abgetrennt. Für die Weißnackenkraniche haben wir sogar ein Partyzelt auf die Insel gebaut."

"Insgesamt nicht ideal"

Als "insgesamt nicht ideal" bezeichnet Pfeifer die Situation für die Vögel ebenso wie für die beiden Tierpfleger: "Wegen der Ansteckungsgefahr durch die enge Haltung musste alles höchst sauber gehalten werden. Das bedeutete einen deutlich höheren Aufwand für die Tierpfleger." Um keine Krankheiten von außen in die Gehege zu tragen, mussten die Tierpfleger über mit Zitronensäure getränkte Matten in die Stallungen gehen. "Das Werkzeug, das sie verwendet haben, musste immer penibel gereinigt werden." Ein Erfolg: Alle Vögel haben die Einsperrzeit unbeschadet überstanden.

"Schütteln, baden, Luft unter die Federn bringen"

Als die Tierpfleger Ende vergangener Woche die bisherigen Stallungen geöffnet und die Tiere in die Gehege gelassen haben, sei die Freude groß gewesen. "Die sind rausgeflitzt, haben sich geschüttelt, ausgiebig gebadet und Luft unter die Federn gebracht", sagt Pfeifer. Der Zeitpunkt habe genau gepasst: "Die Enten verpaaren sich jetzt, wenn sie dicht auf dicht weiter sitzen müssten, würde das die Tiere aggressiv machen." Doch nicht nur die Enten widmen sich der Fortpflanzung: "Die Känguruhs beispielsweise haben schon Nachwuchs. Zwei, drei Jungen spitzen schon aus den Beuteln heraus." Auch Ziegen und Hirsche erwarten Nachwuchs und werden die Zahl der aktuell rund 150 Säugetiere im Park damit erhöhen.

Park wird fit gemacht für den Frühling

Die Mitarbeiter des Stadtgartenamts sind seit Montag dabei, den Park fit zu machen für den Frühling. "Wir pflanzen gerade die Frühlingsblüher, außerdem werden die Wege hergerichtet und neu abgestreut, damit bis Ostern alles schön ist", sagt der Leiter des Stadtgartenamts.  

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