Riesen-Kran: Ein Monster auf Schienen

Von Sonny Adam
Mit einem Autokran wurden am Mittwoch die ersten Teile des Riesenkrans auf die Baustelle am Zentralparkplatz gehievt, wo sie zusammengesetzt wurden.Foto: Sonny Adam Foto: red

Kulmbach hat eine neue Attraktion: den WT 420. Das ist ein Mega-Kran, der seit gestern in der Baugrube am Zentralparkplatz zusammengebaut wird. Schon der Aufbau des Kolosses war ein Riesenspektakel. Der Kran wird 43 Meter hoch.

 
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Die Sanierung des Zentralparkplatzes macht Fortschritte. Auch wenn es einige Überraschungen bei der Gründung gegeben hat – denn im Untergrund sind noch Überreste der alten Eku-Brauerei vorhanden. Die Baustelleneinrichtung ist inzwischen erfolgt, Vorarbeiten für die Aufstellung der Stützen sind geleistet.

Ein Kran ohne Spitze

Gestern brachte die niederländische Spezialfirma Wilbert ihren WT 420 nach Kulmbach. Dabei handelt es sich um einen spitzenlosen Turmkran mit einem 50 Meter langen Ausleger. „Am Ausleger kann er Gewichte von bis zu 5,8 Tonnen befördern“, erklärt Norman Wirth. Doch bis die ersten Schwergewichte mit dem Kran transportiert werden können, dauert es noch. Denn die Monteure der Kranbaugesellschaft benötigen einen kompletten Tag, um das Monstrum zusammenzubauen. Die Einzelteile des Riesenkranes wurden mit neun Lastwagen nach Kulmbach gebracht. Einige Teile müssen auf 29 Meter langen Schwertransportern zur Baustelle in der Innenstadt bugsiert werden.

Das Besondere an dem Kran ist, dass er auf 20 Meter langen Schienen montiert wird. „Er kann dann in der Baugrube auf einer Länge von 20 Metern hin und herfahren“, erklärt Norman Wirth vom Montageteam. Die Gewichte, mit denen der Kran beschwert werden muss, sind immens: 85 Tonnen sind nötig, um den Koloss zu stabilisieren. „Aber unser größter Kran ist das nicht. Unser WT 420 ist eher ein Kran im mittleren Bereich“, sagt der Monteur.

Höher als alle Gebäude

Die Kulmbacher indes konnten sich an dem Schauspiel gar nicht statt sehen. Dutzende Schaulustiger schauten in die Baugrube und bestaunten die Montage. Mit einem Autokran wurden die Einzelteile des roten Kolosses ins Innere der Tiefgarage gehievt. So mancher Zuschauer hätte gerne die Preise für eine Betriebsstunde gewusst. Sogar Kindergartenkinder kamen zur Baustelle und drückten sich die Nase an dem Bauzaun platt, um dabei zu sein, wenn die Einzelteile zusammengebaut werden. Nötig ist der große Kran, um die Fertigteile in die Baugrube zu hieven. „Wir können mit dem Kran bis zu 15 Tonnen hochheben“, erklärt Alois Dechant, der Seniorchef des Bauunternehmens Dechant Bau. Konkret muss der Kran 32 Stützen in die Baugrube heben. „Aber die Stützen sind das Wenigste, auch die Unterzüge und die 176 Querträger, die für die Errichtung der Tiefgarage nötig sind, werden mit dem Turmkran transportiert“, so Dechant. Der Kran ist so konzipiert, dass er über die angrenzenden Gebäude hinwegragt und hinwegdreht. Er bleibt bis Mai in der Baugrube stehen. „Die Kosten sind nicht gerade wenig – rund 160 000 Euro sind veranschlagt. Pro Monat kostet uns der Kran rund 20 000 Euro“, sagt Dechant.

„Das ist sicherlich der größte Kran, der in den letzten Jahren bei uns in Kulmbach stand. In der Innenstadt sowieso“, erklärt Ingo Wolfgramm von der Bauabteilung der Stadt Kulmbach. Auch in der Zeit, wenn der Durchstich gemacht wird, wird der Kran auf Schienen stehen bleiben.

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